Bundesfachplanung? Einspruch!

Viele Informationen erreichen uns zum anstehenden Verfahren der Bundesfachplanung, manche sind verwirrend und es kann mühsam sein, sich im Dschungel der Fristen, Gesetze und Behörden zurechtzufinden. Die Bundesnetzagentur prüft die Antragsunterlagen von Übertragungsnetzbetreiber TenneT auf Vollständigkeit und dann, wenn die Termine für die Antragskonferenzen feststehen, haben wir Bürger die Gelegenheit, Einspruch zu erheben, bzw. unsere Meinung zu äußern.

Kein leichtes Unterfangen, denn Viele fragen sich:

Einspruch erheben, wie macht man das? Was muss ich berücksichtigen? An wen muss ich mich wenden? Wie kann ich am besten Einfluss nehmen? Zählt meine Meinung überhaupt?

Solche und ähnliche Fragen werden uns Bürgerinitiativen in letzter Zeit häufig gestellt. Wir werden versuchen, mit einer Zusammenfassung der Möglichkeiten ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber als kleine Start- und Motivationshilfe.

Zuerst gilt: Keine Angst vorm „Bösen Wolf“ – das Einzige, das zählt, ist Ihre/eure Meinung!

Die Bundesnetzagentur wird über die Bedenken der Menschen vor Ort nicht einfach hinwegsehen können, denn der Konsens mit den Bürgern ist der Schlüssel zum Erfolg des Netzausbaus. Also gilt es, konkrete Hinweise auszuarbeiten. Ein: „Ich will die Trasse nicht!“, wird hier nicht reichen. Wenn wir uns und unsere Heimat schützen wollen, müssen wir uns ernsthaft Gedanken machen. In den Antragskonferenzen können wir persönlich Stellung nehmen (Bleibt immer die Frage wieviel Zeit man dazu hat). Aber auch schriftlich sind Hinweise bzw. Einsprüche möglich.

  • Was ist mir wichtig?
  • Wovor habe ich Angst?
  • Worauf sollte Rücksicht genommen werden?
  • Warum bin ich gegen den geplanten Netzausbau bzw. Verlauf der SuedLink-Trasse?
  • Was würde sich durch die Stromtrasse ändern?
  • Welche negativen Auswirkungen hätte der SuedLink für mich, meine Familie?
  • Was fordere ich?
  • Brauchen wir diesen Netzausbau?
  • Wie kann Energiewende gelingen?
  • Welche gesetzlichen Richtlinien könnten mir bei der Begründung helfen?

Die Bundesnetzagentur ist bemüht, die Bedenken der Bürger und Bürgerinnen zu zerstreuen und immer bereit, Antworten zu geben. Angeblich häufig gestellte Fragen sind folgendem Link zu entnehmen:

→  →  → BNetzA – Fragen und Antworten

Die aktuell eingereichten Unterlagen von TenneT zu SuedLink sind als ein erster Vorschlag verschiedener Trassenmöglichkeiten zu betrachten. Der Vorschlagskorridor von TenneT und die verschiedenen Alternativen werden geprüft. In dieser Phase des Verfahrens haben wir nur die Möglichkeit Hinweise zu geben und können dadurch unsere persönliche Meinung und ablehnende Haltung deutlich zum Ausdruck bringen, aber der Einspruch hat keine rechtliche Wirkung im Sinne eines förmlichen Rechtsbehelfs.

Ablauf und Fristen:
Ein weiteres Positionspapier der Bundesnetzagentur kann ebenfalls einige Bedenken zerstreuen und ist wahrscheinlich den vielen Fragen geschuldet, die uns zurzeit beschäftigen. Die Antwort auf: „Welche Fristen gelten und bis zu welchem Zeitraum ist Widerspruch möglich?“, findet man ebenfalls mit einem Klick auf nachfolgenden Link :

→  →  → BNetzA – Ablauf und Fristen bei der Bundesfachplanung

Fakten:
Verschiedene Gesetze regeln den Netzausbau: Von der Feststellung der Notwendigkeit neuer Stromleitungen im BBPlG (Bundesbedarfsplangesetz) bis hin zur beschleunigten Umsetzung der wichtigsten Leitungsbauvorhaben im NABEG (Netzausbaubeschleunigungsgesetz), alles ist per Gesetz festgeschrieben. Man verliert sehr schnell den Überblick wenn man versucht den zahlreichen Paragrafen und Querverweisen zu folgen. Kein Hobby, das man sich freiwillig sucht. Juristen unter uns sind hier eindeutig im Vorteil, aber auch ohne Studium werden wir um unser Recht kämpfen. TenneT beruft sich gerne auf den engen Spielraum, der durch die Gesetzeslage entsteht. Dr. Christoph Thiel, TenneT Projektleiter bei SuedLink, bestätigte bereits, dass es kein Problem sei, den kompletten SuedLink zu verkabeln, allein der Gesetzgeber sieht diese Möglichkeit eben nicht vor. Auch das wollen wir ändern!

Um dennoch alle Möglichkeiten der Beteiligung an der Bundesfachplanung nutzen zu können, hier einige wichtige Informationen und Erklärungen:

Die Antragskonferenzen:
Noch weiß niemand wann, wo und wieviele Antragskonferenzen stattfinden werden. Sie dienen zur Ermittlung derjenigen Korridore, die in der Bundesfachplanung untersucht werden. Also werden 1. der Vorschlag von TenneT und 2. all jene Alternativtrassenkorridore, die positiv bewertet werden, sprich planerisch umsetzbar wären, in die Untersuchungen einbezogen.

Einspruch und Hinweise:
Theoretisch können sogar immer noch neue Trassenvarianten eingereicht werden. Die BNetzA spricht in diesem Planungsschritt von konstruktiver Mithilfe und wichtigen Detailinformationen der Bevölkerung. Jeder Einspruch zu den bekannten Trassenvorschlägen muss berücksichtigt und bewertet werden. Das klingt zwar gut, doch wie bisher mit Widersprüchen in der Praxis umgegangen wird, sieht man aus dem Dialogverfahren von TenneT. Auf 2573 Seiten kann man den Dialogprozess verfolgen, eine mühsame Aufgabe, den eigenen regionalen Abschnitt in dem Durcheinander überhaupt erst zu finden. Beim Lesen wird schnell klar, TenneT antwortet  immer mit den gleichen Phrasen. Manchmal erkennt man auch Textbausteine, die bereits an anderer Stelle verwendet wurden.

Es ist nun unsere vorrangige Aufgabe, der BNetzA zu verdeutlichen, dass unsere Einsprüche sehr wohl gerechtfertigt, zu beachten und ernsthaft zu prüfen sind! Die meisten Landräte unterstützen unseren Widerstand, das macht zusätzlich Mut.

Einspruch der Landräte:
Stellvertretend für die von SuedLink betroffenen Landkreise hat Landrat Tjarek Bartels (Hameln-Pyrmont)  am 06.01.2015 die Hamelner Erklärung bei der Bundesnetzagentur eingereicht und beim Präsidenten Jochen Homann die Zurückweisung des TenneT-Antrages gefordert. Am 12. Januar wollen die Landräte nach Berlin reisen, um dort für weitere Unterstützung bei den Bundestagsabgeordneten zu werben.

Individueller Einspruch:
Für jeden von uns sind andere Gründe für den Widerspruch wichtig. Die einen fürchten sich vor den negativen gesundheitlichen Auswirkungen, gerade wenn man schon Vorerkrankungen hat. Die anderen würden zu nahe an den Masten (im geplanten Korridor) wohnen und haben begründete Zweifel an der Einhaltung eines Mindestabstandes.

  • Gesundheit ist gefährdet
  • Die Risiken werden vernachlässigt
  • Es gibt keine Erfahrungswerte für dieses Pilotprojekt
  • Nähe zum Trassenkorridor
  • Überbelastung in meiner Region durch bereits bestehende Infrastrukturprojekte
  • Umwelt und Natur in Gefahr
  • Lebensqualität stark beeinträchtigt
  • Wertverlust meiner Immobilie
  • Kein Nutzen für die Region
  • Landflucht und Landsterben
  • Die Energiewende hat kein Konzept
  • Netzausbau ist überdimensioniert

… und natürlich gibt es noch viele weitere Gründe die angeführt und individuell beschrieben werden können. Planerische Einwände und Begründung von Raumwiderständen sind für die BNetzA in der Beurteilung wichtig und könnten die Entscheidung beeinflussen. Also dann, wir hoffen auf rege Unterstützung und wünschen viel Erfolg. Wer möchte, dem stehen die Bürgerinitiativen soweit möglich mit Rat und Tat zur Seite.

Den Einspruch mit Datum (nach der Antragskonferenz) und Unterschrift versehen, per FAX oder Brief an die Bundesnetzagentur schicken. Wer an einer Antragskonferenz teilnimmt, kann auch dort seinen Einspruch in schriftlicher Form abgeben und sich im mündlichen Beitrag vielleicht auf das Wesentliche beschränken, um dem knappen Zeitfenster gerecht zu werden.

Am Ende der Bundesfachplanung steht die Entscheidung für den Trassenkorridor von SuedLink. Unwiderruflich. In diesem Korridor wird dann der SuedLink gebaut. In welcher Form, als Freileitung oder Erdverkabelung, welche Mastenform usw. wird im anschließenden Planfeststellungsverfahren entschieden.

Der endgültige Planfeststellungsbeschluss könnte dann in einem Rechtsbehelfsverfahren gerichtlich geprüft werden. Hoffen wir, dass vorher die Vernunft siegt und es gar nicht erst zu einer Klage kommen muss.

 

 

Kosten für Erdkabel fallen!

Im Widerstand gegen SuedLink haben am 15.12.2014 deutschlandweit viele Demonstrationen und Mahnwachen gegen SuedLink stattgefunden. KIEBITZGRUNDaktiv war mit zahlreichen Unterstützern unter den Demonstranten in Fulda. Mit vereinten Kräften versuchen die Bürgerinitiativen entlang der geplanten Höchststromtrasse Licht in die teilweise irreführende Informationspolitik des Ü-Netzbetreibers TenneT bzw. der Bundesnetzagentur zu bringen. Dazu gehört auch der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln:

Es gibt schon heute Möglichkeiten den Netzausbau ohne Monstermasten voranzubringen!

Die BI Weserland schreibt: Wann werden die Betroffenen endlich darüber informiert, dass mehrere parallele Trassen gebaut werden müssen, um den im Jahr 2025 prognostizierten Windstrom abzutransportieren? Die Bundesnetzagentur hat für den Suedlink bestätigt, dass pro Mast nur 4GW transportiert werden können. Lt. des Szenariorahmens im Netzentwicklungsplan (NEP) 2015 (Entwurf) geht man in 2025 von 10,5 GW allein an Offshore Windenergie aus. Hinzu kommt eine wahrscheinlich noch grössere Leistung an Onshore Windenergie. 2022 soll Suedlink fertig sein. Entweder der Suedlink mit einer Trasse ist dann bei Fertigstellung schon längst überfordert, oder man verschaukelt die Betroffenen: wenn erst einmal eine Trasse steht, dann ist es einfacher weitere Trassen nachzuschieben.

Wie das aussehen könnte, sehen wir anhand folgender Grafik:  Netzentwicklungsplan der Zukunft

Vorzugstrasse – Alternativtrasse – das wird in Zukunft keinen Unterschied mehr spielen, denn irgendwann wird Deutschland flächendeckend mit diesen Monstertrassen durchzogen werden, wenn wir uns jetzt nicht wehren. Wir müssen einen Weg finden die Energiewende menschen- und umweltfreundlich umzusetzen. Im Moment scheint eine Lösung durch Erdverkabelung am geeignetsten zu sein. ABB hat bekanntlich ein überaus leistungsstarkes HGÜ-Kabelsystem (525 kV) entwickelt. 64% mehr Leistungsfähigkeit bedeutet: Man braucht weniger Kabelstränge zur Übertragung der gewünschten Leistung, die Umwelt würde geschont und gesundheitliche Risiken ausgeschlossen werden.

Gegenüber Energie&Technik äußert sich Raphael Görner, Globaler Leiter Marketing & Vertrieb im Geschäftsbereich Grid Systems von ABB:

…Wie die Kosten von HGÜ-Erdkabeln gegenüber einer HGÜ-Freileitung aussehen, ist von vielen Einflussfaktoren wie Bodenbeschaffenheit und Topologie abhängig. Deshalb müssen die Kosten für jedes Projekt neu ermittelt werden, alles andere wäre unseriös. Was aber auf jeden Fall gilt: Die Kosten für Erdkabel werden gegenüber bisher deutlich fallen

Weniger Kabel, da größere Leistung, weniger Erdbewegung, da schmälere Kabelgräben,… Hier scheint sich zwar ein Ausweg für uns alle anzubahnen, doch dazu müssten jetzt Gesetze geändert werden. Denn für das Pilotprojekt SuedLink sind nur 20% Erdverkabelung zulässig. Bei einer Strecke von ca. 800 km, oftmals durch dichtbesiedeltes Gebiet, kann sich jeder im Kiebitzgrund ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Erdverkabelung für unseren ländlichen Raum sein wird: Null Prozent!

Sigmar Gabriel, unser Wirtschafts- und Energieminister müsste sich über diese innovativen Entwicklung bei HGÜ-Kabeln am meisten freuen, denn hier bekäme er die Möglichkeit neueste Technologie im Einklang mit Natur und Mensch zu einer Erfolgsgeschichte für Deutschland werden zu lassen, auch unter dem Gesichtspunk wirtschaftlicher Effizienz.

Jetzt ist das ABB HGÜ-Kabelsystem für den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft vorgeschlagen:

ABB hat mit der Entwicklung eines innovativen HGÜ- (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung-) Kabelsystems ein neues Kapitel in der Energieübertragung geöffnet. Die neuen Stromkabel mit extrudierter  Kunststoffisolierung halten einer Spannung von bis zu 525 Kilovolt stand. Das derzeit höchste Spannungsniveau dieser Technologie liegt bei 320 kV – somit wurde eine Steigerung um 64 Prozent erreicht.

Die Neuentwicklung macht es möglich, die Übertragungskapazität im Kabel (bisher rund 1 GW) mehr als zu verdoppeln. Die technisch sinnvolle Übertragungsdistanz wurde von bisher  unter 1.000 auf über 1.500 Kilometer gesteigert.

Für uns ein weiterer Grund gegen die geplanten Monstermasten anzukämpfen, denn in Zukunft werden sie nicht mehr gebraucht werden. Also warum jetzt die Natur verschandeln und die Gesundheit der Menschen unnötig gefährden?

Daher bereiten wir bereits unsere Einsprüche gegen die SuedLink-Trasse vor, denn wir wollen Zeit gewinnen bis die Wirtschaft auch den letzten Politiker, vom Bürgermeister bis zur Kanzlerin, von diesen ungeahnten Möglichkeiten der neuen Technologien überzeugen konnte.

Jeder kann bei der Bundesnetzagentur Einspruch einreichen (nach den Antragskonferenzen beginnt die Einspruchsfrist von einem Monat), denn jeder Raumwiderstand wird bewertet – egal, ob er einmal oder 200-fach aufgeführt wird.

Die Antragskonferenzen dienen zur Informationsbeschaffung für die Festlegung des Untersuchungsrahmens. Dieser soll innerhalb von zwei Monaten nach dem Einreichen der vollständigen Antragsunterlagen von der Bundesnetzagentur festgelegt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Viel Glück im Widerstand!

Was wird es bringen, das Jahr 2015? Viele Wünsche wurden an Silvester Richtung Himmel geschickt, denn die Welt ächzt unter vielfältigen Problemen. Kriege und Vertreibung, Machtstreben und Völkermord, Ausbeutung und Unterdrückung, Krankheit und Katastrophen – die Medien versorgen uns stündlich mit neuen Hiobsbotschaften.

Also was ist eigentlich unser Problem? Jammern wir tatsächlich auf hohem Niveau, wenn wir uns über Stromtrassen beschweren? Müssen wir alles hinterfragen und zerreden was unsere gewählte Polit-Elite als zukunftsweisend und erfolgversprechend anpreist? Woher kommt unser Misstrauen und ewiges Genörgel an Energiewende und Netzausbau?

Nun, auch das ist eine Errungenschaft unserer modernen Welt. Wir haben die Möglichkeit durch schnellste Kommunikation, Publikation und weltweite Recherche einen besseren Überblick über die Dinge zu erhalten, die uns bewegen. Wer versucht die Gesellschaft zum Spielball eigener Interessen zu machen, muss dementsprechend mit heftigem Widerstand rechnen. Wir können Expertenmeinungen innerhalb kürzester Zeit abrufen, können Arbeitsgemeinschaften entlang der gesamten SuedLink-Trasse bilden und gemeinsam Strategien entwickeln um Unrecht zu verhindern. Eine Demokratie versteht sich nicht von selbst, man muss sie hegen und pflegen und man muss sich bewusst sein, dass man als Bürger zwar viele Rechte, aber auch Verpflichtungen hat.

Der Widerstand gegen SuedLink ist für uns eine Pflicht.

Jahresrückblicke gab es in den letzten Tagen zur Genüge. Umweltzerstörung, Artensterben, Klimawandel, immer dieselben Negativnachrichten. Vielfach belächelt oder genervt zur Kenntnis genommen, verdrängen viele Menschen dieses vermeintlich unnötige Heraufbeschwören von Horrorszenarien. Lieber bewegt man sich in seiner eigenen Wohlfühlzone und überlässt die Probleme anderen, in der Hoffnung, dass es einen selbst nicht betreffen möge.

SuedLink geht uns alle an. Jeder kann zum Opfer werden!

Stammtischparolen bringen uns nicht weiter, Fakten und umsetzbare Alternativen zu SuedLink müssen erarbeitet und vertieft werden, damit wir Bürgerinitiativen bei Verhandlungen zur Netzentwicklung gleichberechtigt Einfluss nehmen können. Damit wir von Politik, Energiewirtschaft und Übertragungsnetzbetreibern ernst genommen werden.

Die Energiewende muss gelingen! Für die Menschen und mit den Menschen! Für Deutschland!

Die Bürgerinitiativen haben bereits vielfältig Vorarbeit geleistet und durch Information und Aufklärung große Teile der Bevölkerung für die Problematik des bevorstehenden Netzausbaus  sensibilisiert. Politiker in Stadt, Land und Bund sind inzwischen bereit ernsthaft zu verhandeln. Unser Ziel ist es, durch Überzeugungsarbeit und Beharrlichkeit unseren Forderungen Kraft und Ausdruck zu verleihen.

Unsere nächste und vorrangige Aufgabe wird darin bestehen, die Raumwiderstände in den jeweiligen Regionen aufzuzeigen, die Antragskonferenzen zur Informationsbeschaffung für die BNetzA zu nutzen und gleichzeitig Argumente gegen die Trassenführung von SuedLink  vorzubereiten um dann rechtzeitig und fristgerecht Einspruch erheben zu können.

Jeder kann sich an diesem Prozess beteiligen und ist zur Mitarbeit aufgefordert. Fachlich wichtige Hinweise helfen den BIs, Vereinen und Gemeinden bei der Argumentation gegen SuedLink und der Findung einer umwelt- und menschenverträglichen Lösung. Wenn letztendlich der endgültige Untersuchungsrahmen für die SuedLink-Trasse feststehen sollte ist es zu spät um Hinweise einzubringen.

Jetzt ist es an der Zeit zu handeln, gemeinsam und zielorientiert!

 

 

 

Die Ruhe vor dem Sturm

Während sich deutschlandweit Familien über Weihnachten eine kurze Auszeit gönnten und man sich über kreative Geschenke freuen konnte (s.Bild), tickt die Uhr für die nächste Entscheidung bei SuedLink unaufhaltsam weiter. Der Vorzugskorridor für die Trasse wurde vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT ermittelt und gemeinsam mit den alternativen Trassen-Vorschlägen aus dem Bürgerdialog bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Zurzeit prüft die BNetzA die Antragsunterlagen. Auf Nachfrage von Frau Fritzsche (Koordinatorin der Bürgerinitiativen gegen SuedLink) zum weiteren Ablauf, antwortete der Projektleiter für SuedLink bei der BNetzA, Herr Serong:

…Die BNetzA prüft nun zunächst sorgfältig die Vollständigkeit des Antrages, auch vor dem Hintergrund, dass die Genehmigungsbehörde auf der Grundlage des Antrages die Orte für die Antragskonferenzen festlegen muss. Die Konferenzen können erst dann stattfinden, wenn die ernsthaft in Betracht kommenden Alternativen festgestellt werden können. Ein ausdrückliches Zeitlimit existiert hierfür nicht, aber die Konferenzen sollen im Zusammenhang mit der Soll-Frist in § 7 Abs. 5 NABEG so schnell wie rechtssicher möglich – unter Einhaltung einer angemessenen Frist zur Vorbereitung für die Teilnehmer – erfolgen…

Ein neues Jahr beginnt, doch es hat sich nichts geändert. Die Hinhaltetaktik geht weiter, man versucht die Menschen zu beruhigen und in Sicherheit (?) zu wiegen. Auf der einen Seite soll angeblich eine angemessene Prüfung der Antragsunterlagen stattfinden – Tausende von Seiten, innerhalb kürzester Zeit! Seit dem 12.12.2014, dem offiziellen Antragsdatum, sind schon drei Wochen vergangen! Inklusive der vielen Feiertage und wahrscheinlich auch dem einen oder anderen Urlaubstag! Wie sorgfältig prüft man – nach Aussage BNetzA angeblich 17 große Ordner mit  14 Personen – in dieser Zeit?

Auf der anderen Seite steht eine im Netzausbaubeschleunigungsgesetz (!) geregelte verkürzte Frist. Rücksichtnahme bei Terminen auf die Bevölkerung haben wir schon bei TenneT vermisst, also haben wir auch von der BNetzA kein Entgegenkommen zu erwarten. Die Bundesnetzagentur legt auf Grund der Ergebnisse der Antragskonferenz den Untersuchungsrahmen für die Bundesfachplanung fest.

Was bedeutet nun Soll-Frist?  § 7 Abs. 5 NABEG besagt:

Die Festlegung des Untersuchungsrahmens soll innerhalb einer Frist von zwei Monaten nach Antragstellung abgeschlossen sein.

Das heißt, der Countdown läuft: Am 12.02.2015 ist laut Gesetz Stichtag, es verbleiben – vom heutigen Datum an gerechnet – noch 43 Tage!

Allerdings sollten in diesem Zeitrahmen auch die Antragskonferenzen stattgefunden haben. Dazu ebenfalls die Aussage von Herrn Serong:

…Sie werden unserer Pressemitteilung vermutlich entnommen haben, dass die BNetzA noch Überarbeitungsbedarf bei dem eingegangenen Antrag sieht. Wir werden Anfang nächsten Jahres diesen Überarbeitungsbedarf gegenüber den Vorhabenträgern ganz konkret benennen. Derzeit kann ich Ihnen daher noch nicht sagen, wann die Antragskonferenzen genau stattfinden werden…

In der Fuldeaer Zeitung vom 30.12.2014 ist dazu von TenneT Projektleiter Dr. Christoph Thiel zu lesen:

….Eine Konferenz pro Landkreis werden wir bei 29 beteiligten Kreisen aber nicht schaffen…

Also wäre auch das geklärt, nur Wenige werden die Möglichkeit zur Anhörung innerhalb der Antragskonferenzen erhalten, obwohl diese zur Informationsbeschaffung dienen sollen. Wird im Landkreis Fulda überhaupt eine Antragskonferenz stattfinden? Wer darf sprechen, wie lange dauert die Redezeit? Dazu erneut Herr Serong:

…Die Antragskonferenzen sind öffentlich. Zu Ihnen werden alle Träger Öffentlicher Belange sowie die Öffentlichkeit rechtzeitig eingeladen werden. Die Einladung der Öffentlichkeit erfolgt über die Internetseite der BNetzA (nach Anmeldung auch über unseren Newsletter) sowie über örtliche Tageszeitungen in dem Gebiet, auf das sich die beantragten Korridore voraussichtlich auswirken werden.

In der Konferenz hat jeder Teilnehmer ein Rederecht. Es können auch schriftliche Stellungnahmen im Bundesfachplanungsverfahren – und damit auch in der Antragskonferenz – abgegeben werden. Die Abgabe einer Stellungnahme ist jedoch keine Voraussetzung, um an der Antragskonferenz teilnehmen zu können…

Wie man es dreht und wendet, so sehr man versucht Licht in das Paragrafengewirr und den Verfahrensablauf zu bringen, am Ende bleibt immer das gleiche Gefühl: Wir haben keine Chance auf irgendeine Einflussnahme bei SuedLink.

Also warum machen wir Bürgerinitiativen uns noch die Arbeit und kämpfen weiter? Es kann nicht sein, dass wir Bürger für eine verfehlte Energiewendepolitik  die Rechnung tragen sollen. Und zwar alleine! Es ist wichtig, dass die Menschen begreifen, welch unsägliches Spiel hier mit uns getrieben wird. Wir dürfen im Widerstand gegen SuedLink nicht nachlassen, denn ansonsten haben wir unsere Zukunft verspielt. Im Netzentwicklungsplan steht bereits deutlich, wie sich Tennet und Co. ein Deutschland in den kommenden Jahren vorstellen:

SuedLink ist nur der Anfang! Für uns aber der Anfang vom Ende! Dagegen wehren wir uns!

Energie-Zukunft berichtet: Deutschland hat im Jahr 2013 Strom im Wert von 3,76 Milliarden Euro in das Ausland exportiert. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Bärbel Höhn, hervor. Im gleichen Jahr importierte Deutschland Strom für insgesamt 1,81 Milliarden Euro. Damit hat die Bundesrepublik vergangenes Jahr insgesamt mehr als 1,9 Milliarden Euro Netto am Verkauf seines Stromüberflusses an das Ausland verdient.

Der Überschuss hat sich vor allem wegen der Erneuerbarer Energien im Vergleich zu 2010 nahezu verdoppelt. Also wozu der gigantische Netzausbau? Stromhandel! Europaweit, international, lukrativ für alle – nur wir Bürger bleiben auf der Strecke, denn die Voraussetzungen für das große Geschäft werden auf unsere Kosten geschaffen. Strompreise erhöhen sich jedes Jahr dramatisch, Subventionen werden durch unsere Steuern finanziert, das Risiko tragen wir fast alleine und letztendlich sollen wir nun unsere Gesundheit, unsere Umwelt und unsere Altersvorsorge (was unsere Immobilien vielfach sind) durch Wertminderung verlieren. Gute Nacht Deutschland!

Also heißt es weiterhin informieren, kämpfen, Einspruch erheben!

An alle Trassengegner:

Es wird höchste Zeit, die Einsprüche vorzubereiten um sie dann, nach dem Datum der Antragskonferenzen, fristgerecht bei der Bundesnetzagentur einreichen zu können!

Die Einspruchsfrist beginnt nach den öffentlichen Antragskonferenzen und dauert einen Monat.

Also wappnet euch, der Kampf geht in die entscheidende Phase!

15.12.2014 – Demo in Fulda!

Das war unser Appell, Ergebnis siehe unten:

Wer kann, sollte unseren Aufruf zur Demonstration wahrnehmen! Auch wir würden lieber über den Weihnachtsmarkt bummeln und vielleicht mit Freunden den einen oder anderen Glühwein  trinken. Doch jetzt heißt es vor Weihnachten noch einmal Flagge zeigen und unseren Widerstand gegen SuedLink deutlich zum Ausdruck bringen!

Die BI Fuldatal schreitet tatkräftig voran und ihr verdanken wir, dass sich die Protestbewegung im osthessischen Raum immer weiter ausbreitet und wir langsam auch Gehör finden.

Wir von KIEBITZGRUNDaktiv unterstützen die Arbeit der BI Fuldatal und werden uns – hoffentlich zahlreich! – an der Demonstration beteiligen.

Heute Abend, Treffpunkt 18.00 Uhr, Fulda Paulustor

Wir freuen uns auf Sie/Euch

 

Danke an alle, die Demonstration war ein toller Erfolg!

Die ersten Eindrücke: Osthessen News, Hessenschau, Fuldaer Zeitung


 

Antrag eingereicht!

Eigentlich Winterpause – wie angekündigt – aber natürlich dürfen wir die Antragseinreichung für die SuedLink-Trasse von Übertragungsnetzbetreiber TenneT nicht unkommentiert lassen.

Heute, 12.12.2014 – Tag der Antragsstellung

Die Antragsunterlagen sind in aktualisierter Fassung auf der Internetseite von TenneT einsehbar. Auch die Bundesnetzagentur kommentiert den Antrag. Die entsprechende  Pressemitteilung lässt zwar hoffen, dass noch Vieles in der Trassenplanung durch TenneT im Unklaren ist und genauestens geprüft werden muss, aber nur massiver Widerstand der Bevölkerung wird zu Änderungen und einem Umdenken in der Politik führen können.

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur:

 …„ Auch wenn es für eine detaillierte Bewertung noch zu früh ist, sehen wir bereits jetzt Überarbeitungsbedarf der eingereichten Unterlagen. Beispielsweise ist für uns der Ausschluss großräumiger Trassenalternativen derzeit noch nicht vollständig bewertbar.“

Wie die Bundesfachplanung ablaufen wird und wie weit Bürger die Möglichkeit zum Einspruch haben, wird durch Mausklick auf TenneT Grafik zur Bundefachplanung vereinfacht dargestellt.

Auch wenn es scheint, man habe noch viel Zeit, darf man sich nicht täuschen lassen. Aktueller Stand:

Das Vorhaben ist in der Bundesfachplanung, dem vierten von fünf Schritten.

Immer wieder wollten die TenneT-Mitarbeiter bei den Informationsveranstaltungen den Menschen erklären, dass wir erst am Beginn eines langen Prozesses stehen. Alle kritischen Äußerungen und Einsprüche wurden als unwahr abgetan. Doch es bleibt dabei: Wir haben nicht mehr viel Zeit. Der Countdown läuft.

Der Landesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink in Hessen hat sich zur Antragseinreichung ebenfalls kritisch geäußert:

Pressemitteilung Landesverband zum Beginn der Bundesfachplanung…

Auch wenn wir Bürgerinitiativen immer wieder berichten und versuchen die Menschen auf dem neuesten Planungsstand zu halten, jeder einzelne muss jetzt Verantwortung zeigen, sich die Zeit nehmen und auch den Links folgen, die wir immer wieder zur Vertiefung bereitstellen.

Die Bundesnetzagentur schreibt:

Auf Grundlage des Antrags muss die Bundesnetzagentur als zuständige Behörde in der Lage sein, zunächst den möglichen Verlauf des Trassenkorridors festzustellen. Anschließend führt die Bundesnetzagentur in den betroffenen Regionen eine größere Zahl an öffentlichen Antragskonferenzen durch. Ziel dieser Antragskonferenzen ist es, Informationen zu alternativen Trassenführungen sowie zu Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur zu sammeln, um diese im weiteren Verfahren berücksichtigen zu können. Die ersten Antragskonferenzen werden erst stattfinden können, wenn die offenen Punkte zum Antrag geklärt sind.

Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die Bundesnetzagentur möglichst viele Raumwiderstände prüfen muss. Alle Informationen die gegen die Trassenführung sprechen sind wichtig, jeder kann sich mit seinem Wissen einbringen.

Ebenfalls am Freitag haben Vertreter aus 17 von SuedLink  betroffenen Landkreisen eine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet. Die einzelnen Forderungen wurden in sieben Punkten zusammenfgefasst:

1.)       Wir erkennen die Notwendigkeit der Energiewende an. Ebenso erkennen wir die Notwendigkeit eines Ausbaus der Infrastruktur an, die den veränderten Bedingungen der Energieerzeugung gerecht wird, soweit der Bedarf an Netzausbauprojekten hierfür im Rahmen eines schlüssigen Gesamtkonzeptes nachgewiesen ist.

2.)        Der geplante Umbau der Energiewirtschaft wird Wirtschaft und Gesellschaft langfristig zugutekommen.

3.)        Die Lasten müssen daher ebenso gemeinsam getragen werden. Sind Belastungen ohne korrespondierende Vorteile – wie durch den Trassenbau – unvermeidlich, so sind diese Belastungen durch geeignete technische Maßnahmen so gering wie möglich zu halten. Gegebenenfalls entstehende Mehrkosten fallen der Gesamtheit zur Last.

4.)        Die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren ist wünschenswert. Gleichwohl müssen auch beschleunigte Verfahren sowohl bei der Auswahl von Leitungstechnologien sowie von Suchräumen, Grobkorridoren und Detailkorridoren rechtsstaatlichen Grundsätzen, guter fachlicher Praxis und dem Gebot der Willkürfreiheit folgen. Die Wahl des besten Korridors muss transparent und Schritt für Schritt nachvollziehbar sein.

5.)        Die Träger öffentlicher Belange sind intensiv fachlich zu beteiligen. Sofern eine Befassung kommunaler Räte und Kreistage erfolgt, sind diese mit ihren jeweiligen Forderungen zu berücksichtigen.

6.)        Maßgebliche Kriterien für die Auswahl darf nicht die vordergründige Wirtschaftlichkeitsberechnung des beantragenden Unternehmens sein. Auswahl, Gewichtung und Anwendung der Kriterien müssen vielmehr vorher bekannt sein und den Grundsätzen guter fachlicher Praxis folgen.

7.)        Wir fordern daher die Bundesregierung und die Landesregierungen auf, in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen dafür Sorge zu tragen, dass…

– die Bundesnetzagentur diesen Prüfmaßstab im Rahmen der Antragsprüfung nach §6 NABEG und bei den Vorgaben für Untersuchungsrahmen, Methode, Kriterien und SUP berücksichtigt, und insoweit ergebnisoffen in die Prüfung geht.

– Gegenstand der Alternativenprüfung alle großräumigen Trassenkorridore und nicht nur der Vorschlagskorridor des Betreibers sind.

-alle Alternativen mit gleicher Prüfungstiefe untersucht werden.

– im Bundesbedarfsplangesetz die Voraussetzungen für die Erdverkabelung, insbesondere aus Gründen des Naturschutzes und des Landschaftsbildes erweitert werden, wobei die Mehrkosten wie im EnLAG auf alle Netzbetreiber umgelegt werden.

– die inhaltliche Trennung der Zuständigkeiten des Vorhabenträgers und der Bundesnetzagentur im gesamten Verfahren gewährleistet wird, und die Bundesnetzagentur in der Lage bleibt oder in die Lage versetzt wird, eigenständig und ohne Präjudizierung zu prüfen.

– die gesetzlichen und tatsächlichen Möglichkeiten geschaffen werden, insbesondere durch Erdverkabelung, Belastungen gering zu halten.

 

Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn

Kunst gegen Trassenwahn! Weitere kreative Ideen als Alternative zu den uns bekannten Freileitungsmasten kann man auf folgender Seite finden: Science-Fiction-Blogger von io9

 

Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen, liebe Leser und Leserinnen dieser Seite!

Weihnachten. Es wird Zeit, dass jetzt Ruhe in die Familien einkehrt und es gibt noch Vieles vorzubereiten, damit das schönste Fest im Jahr auch gelingt. Durch TenneT lassen wir uns Weihnachten  nicht verderben! Vor allem heißt es aber Kraft sammeln, denn 2015 wird für uns alle ein kämpferisches und entscheidendes Jahr.

Bis zum heutigen Zeitpunkt hat sich unser Einsatz gelohnt. Wir Bürgerinitiativen haben inzwischen erreicht, dass der Widerstand gegen SuedLink stark angewachsen ist, dass auch Politiker den Bedarf dieser Monstertrassse hinterfragen und vor allem auch erkennen, dass man Land und Leute nicht schutzlos dem Planungsirrsinn mit Freileitungsmasten, Gesundheitsgefährdung und Umweltzerstörung aussetzen darf. Die Konsequenzen für ganz Deutschland wären verheerend. Fuldas OB Möller unterstützt inzwischen unseren Protest in dankenswerter Weise und immer mehr Bürgermeister schließen sich der Kritik gegen SuedLink an. So hoffen wir, dass der Funke überspringt und ein Flächenbrand entsteht, der uns alle nach Berlin treibt um Wirtschaftsminister Gabriel die Grenzen aufzuzeigen.

Daher, in einer ruhigen Adventsminute, kann man die Zeit nutzen, um in unserem Archiv zu stöbern, die Kenntnisse zu neuen Verfahren und Techniken vertiefen, sich über Bundesfachplanung, TenneT und Netzagentur schlau machen, Argumente sammeln und bei allem den Mut und die Hoffnung auf ein gutes Ende nicht verlieren.

Ich möchte mich bei allen Lesern und Leserinnen dieser Homepage bedanken und hoffe, ein wenig Licht in das TenneT Chaos gebracht zu haben. Die Botschaft heißt: Wir kämpfen weiter! Gemeinsam und unerschrocken! Ich freue mich auf den bundesweiten Demo-Tag am 15.12.2014, 18.00 Uhr (für unsere Bürgerinitiative KIEBITZGRUNDaktiv dann in Fulda) und wünsche allen Mitstreitern ein frohes Weihnachtsfest, Geduld und Zuversicht für´s neue Jahr und frei nach „Oh Tannenbaum“ verabschiede mich mit meinem SuedLink-Weihnachts-Demonstrations-Lied in die Winterpause.

Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
der SuedLink geht uns alle an!
Die Politik lässt uns im Stich
und daher demonstriere ich!
Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
der SuedLink geht uns alle an!

Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
warum hört uns denn keiner an?
Wenn TenneT nun den Antrag stellt,
zerstört man uns die heile Welt!
Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
warum hört uns denn keiner an?

Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
wir klagen laut den Gabriel an!
Wenn Macht und Geld die Welt regier´n,
kann man die Hoffnung schnell verlier´n!
Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
wir klagen laut den Gabriel an!

Bleibt noch zu erwähnen, dass wir die Recherche zu SuedLink natürlich unverändert auf dem neuesten Stand halten werden und die weiteren Entwicklungen wachsam verfolgen.

Herzlichst,

Maria Quanz
(Sprecherin KIEBITZGRUNDaktiv)

Burghaun hat gewählt

72,9% Wahlbeteiligung zeigen deutlich auf, dass die Menschen in Burghaun auf zuverlässige und verantwortungsbewusste Politik in ihrer Gemeinde hoffen. Simon Sauerbier (unabhängig/parteilos) konnte zwar die meisten Stimmen auf sich vereinen, doch mit 47,7% verpasste er knapp die absolute Mehrheit und wird nun in drei Wochen gegen Frau Gabriele Atzler (CDU) zur Stichwahl antreten. Für uns bedeutet das, wir haben immer noch keinen direkten Ansprechpartner in der SuedLink-Frage, was gerade in dieser wichtigen Zeit  (erwartete Antragsstellung von TenneT bei der Bundesnetzagentur am 12.12.) sehr bedauerlich ist. Zumindest konnte KIEBITZGRUNDaktiv die Gelegenheit nutzen, die beiden Kandidaten nach ihrer persönlichen Meinung zur Energiewende und zum Netzausbau zu befragen  und vor allem auch Einblick erlangen, nach welchem Konzept und mit welchen Vorstellungen die beiden jeweils den Kampf gegen SuedLink aufnehmen wollen.

Während sich Herr Sauerbier kämpferisch den Herausforderungen stellen will, ein eigenes Konzept bereits erarbeitet hat und ganz deutliche Worte findet, hofft Frau Atzler auch auf die Unterstützung ihrer Partei. Da kommt es gerade gelegen, dass Fuldainfo.de  eine aktuelle Meinungsumfrage unter den politisch Verantwortlichen der Region durchgeführt hat.

Peter Meinecke (CDU), Christian Henkel (CDU), Stefan Schwenk (CDU), Walter Arnold (CDU), Gerhard Möller (CDU) und natürlich Landrat Woide (CDU) – alle wollen versuchen eine erneute Prüfung der anderen Trassenkorridore zu erwirken. Allerdings kennen wir die vorgebrachten Argumente inzwischen zur Genüge, man hat nicht den Eindruck, als sei in den letzten Wochen Bewegung in die Sache gekommen, zumindest nicht in unserem Sinn. Denn wer hat inzwischen interveniert um den Antrag zu stoppen? Wer fordert von der Bundesnetzagentur den sofortigen Planungsstopp um überhaupt Gelegenheit zur Prüfung zu erhalten? Niemand! Frei nach dem Motto: Abwarten und Tee trinken! Na und dann Markus Meysner, auch CDU. Er hält die Trasse grundsätzlich für erforderlich, für ihn scheint es keine offenen Fragen mehr zu geben. Da hoffen wir mit ihm, dass der erste Mast in seinen Vorgarten gestellt wird!

Auch wenn die Kommunikation von TenneT gegenüber uns „Trassenmenschen“ zu wünschen übrig lässt, man sollte diesen Gegner nie unterschätzen. Gebetsmühlenartig werden an Veranstaltungen die Argumente für die Trasse heruntergeleiert, es gibt keinen Spielraum für Weiterentwicklung, Lösungsansätze oder gar Entgegenkommen. Diese Taktik hat System. Nur die Poltik könnte dem Spuk ein Ende bereiten.

Birgit Kömpel (SPD) versteht angeblich den Protest der Menschen, befürwortet die Gründung von Bürgerinitiativen und hinterfragt ebenfalls die Trassenplanung. Doch was nützt das alles, wenn sich niemand vor uns Bürgerinnen und Bürger stellt, gemeinsam mit uns nach Berlin marschiert, nämlich mit der deutlichen Botschaft: Das lassen wir mit uns, unseren Wählern und mit unserer Region nicht machen!

Und dann Ute Riebold (Grüne), sie hat Angst mit  Atombefürwortern verwechselt zu werden und ansonsten gibt es parteilich noch keine einheitliche Meinung zu SuedLink. Es klingt fast, als wäre ihre vorrangige Angst, durch die Trasse könnte der weitere Bau von Windrädern verhindert werden! Als Mitglied der Partei, die sich einst den Schutz von Umwelt und Natur auf die Fahnen geschrieben hatte, hat sich Frau Ute Riebold in unseren Augen mit dieser Aussage selbst disqualifiziert.

Eine Frage bleibt leider weiterhin offen: Warum spricht niemand über Folgendes:

2013, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
Entwurf eines Zweiten Gesetzes über Maßnahmen zur Beschleunigung des Netzausbaus Elektrizitätsnetze
Der Bundestag beschließt das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG).

…Es gilt, Engpässe in der Stromversorgung innerhalb des deutschen Netzes zu beseitigen und die technischen Voraussetzungen für den zunehmenden grenzüberschreitenden Stromhandel zu schaffen. Daraus resultiert ein Netzausbaubedarf insbesondere in der Höchstspannungsebene…

Nicht zu vergessen, das Gesetz unterstützt einen Bedarfsplan, der von den Übertragungsnetzbetreibern erstellt wurde!

 

Unsere Stimme zählt!

Wir reden – Wir schreiben – Wir diskutierenWir protestierenWir klären auf – Wir vermitteln – Wir klagen an – Wir demonstrieren! – Lösen sich unsere Hoffnungen auf einen fairen DIALOG schneller  in Luft auf als gedacht? Ursprünglich wollte TenneT die Antragsunterlagen zur SuedLink-Trasse Anfang November einreichen, was Gott sei Dank nicht geschehen ist. Nach neuesten Informationen wird jetzt ein Termin für Dezember, voraussichtlich am 12.12.2014, geplant. Eigentlich hatten wir gehofft, dass der Antrag erst dann gestellt wird, wenn Bayern seine Bedarfsprüfung zur SuedLink-Trasse abgeschlossen hat, aber darauf will der Übertragungsnetzbetreiber nicht warten… und führt damit erneut den sogenannten DIALOG ad absurdum!

Wieder einmal zeigt TenneT sein wahres Gesicht. Die Bedenken der Bevölkerung sind dem Ü-Netzbetreiber schlichtweg egal. Es wird keine Rücksicht genommen auf die Menschen, die sich jetzt eigentlich langsam mit Familie und Freunden auf die Weihnachtszeit einstimmen und den Weihnachtsmarkt sorglos und friedvoll genießen möchten. Das ist der DIALOG, den TenneT sich vorstellt! Wissentlich und mit voller Absicht wird der Antragstermin in diese Zeit gelegt, weil man sich darauf verlässt, dass die Bürger und Bürgerinnen sich nicht mehr so intensiv um das Thema Stromtrasse SuedLink kümmern werden. Also noch weniger Zeit haben, um Einspruch bei der Bundesnetzagentur einzureichen! Und die Politik? Ein Landrat Woide, der uns rät Schwarzstörche und Rotmilane zu suchen (Fuldaer Zeitung vom 28.12.2014) klingt nicht gerade kämpferisch im Sinne von Bürgernähe und Verständnis.

…Burghaun ist wirklich hart getroffen. Aber das Gesetz nimmt keine Rücksicht auf eine überproportionale Belastung…

Hallo?! Wir gehören auch zum Landkreis Fulda! Und, sehr geehrter Herr Woide: GESETZE KANN MAN ÄNDERN! Vor allem wenn sie gegen die Bevölkerung gerichtet sind! Empathie ist das Zauberwort, aber Einfühlungsvermögen scheint immer mehr abhanden zu kommen, je höher der politische Einfluss wird. Für uns Bürgerinitiativen, die sich mit Herzblut seit Wochen im Protest gegen diese Monstertrasse aufreiben, unsere gesamte Freizeit dem Widerstand opfern, Plakate und Flyer auf eigene Kosten drucken lassen, quer durch das ganze Land reisen um unsere Heimat und unsere Familien zu schützen, für uns klingen solche Aussagen  wie Hohn.

Am Sonntag ist Bürgermeisterwahl in Burghaun – Gesagt ist alles, die Kandidaten haben sich positioniert, jetzt müssen wir Bürger/innen entscheiden, wem wir die Zukunft unserer Gemeinde anvertrauen. Wer wird uns den Rücken stärken und mit deutlicher Stimme voran gehen, wenn es darum geht Burghaun zu schützen? Wer erkennt, dass SuedLink ein gesellschaftspolitisches und kein  parteipolitisches Thema ist? Wer stellt sich neben uns Bürgerinitiativen, im Kampf gegen eine Politik, die vergessen hat, dass sie uns Menschen verpflichtet ist?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bundesweite Demonstration

Bürgerinitiativentreffen in Fulda am 22. und 23.11.2014
Ein aufschlussreiches Wochenende!

Der Tagungsort in Fulda/Trätzhof war gut gewählt und in intensiven Gesprächen wurde an zwei Tagen verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich gemeinsam gegen die SuedLink-Trasse zu positionieren. Der „Landesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink Hessen“ wird sich in naher Zukunft mit den entsprechenden Verbänden der anderen Bundesländer zusammenschließen um als Bundesverband der Regierung zu verdeutlichen: Hier geht es um ein wichtiges Anliegen vieler Menschen in Deutschland und dies kann nicht weiter ignoriert werden. Es wird Zeit, dass Berlin handelt.

Die Forderungen der Bürgerinitiativen lassen sich zusammenfassen in drei Worten: Nein zu SuedLink

Um die Energiewende letztendlich erfolgreich umsetzen zu können fordern wir unter anderem:

  • den sofortigen Stopp des Planungsverfahrens
  • Überprüfung der Notwendigkeit dieses überdimensionierten Netzausbaus
  • die Erarbeitung eines Gesamt-Energiekonzeptes
  • Berücksichtigung der dezentralen Versorgungsmöglichkeiten
  • kein europäischer Stromhandel zu Lasten der Bürger und Bürgerinnen
  • erweiterte Möglichkeit zur Erdverkabelung
  • Einsatz von neuester Technologie und intelligenten Speichersystemen
  • Änderung des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes NABEG
  • Keine Freileitungsmasten in gigantischem Ausmaß (man spricht bereits von 100 m und mehr)!

Daher rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger auf mit uns zu demonstrieren, um zu verdeutlichen: Der Widerstand gegen SuedLink zieht sich durch das ganze Land, von Norden nach Süden, durch alle Städte und Gemeinden, wie ein Band der Solidarität im gemeinsamen Kampf. Die Bürgerinitiativen vor Ort werden rechtzeitig den Rahmen der jeweiligen Veranstaltung bekannt geben:

Erster bundesweiter Demo-Tag: Montag, 15.12.2014, 18.00 Uhr

Die vordringliche Aufgabe in naher Zukunft besteht darin, durch Information und Berichterstattung das Problembewusstsein bei den politisch Verantwortlichen bezüglich des geplanten Netzausbauprojektes SuedLink zu stärken. Wir werden weiterhin versuchen alle Mandatsträger für das Thema zu sensibilisieren, damit unsere Stimme nach Berlin weiter getragen wird. Denn immer wieder wird deutlich, auch unter den Politikern muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, sei es bezüglich der technischen Möglichkeiten und Alternativen bis hin zur wahren Bedeutung von Raumwiderständen, die sich entlang der SuedLink-Trasse immer weiter verstärken. Es darf nicht sein, dass Gesetze beschlossen und mitgetragen werden, ohne sich über das wahre Ausmaß dieser Entscheidung bewusst zu sein.

Wir geben uns mit Beteuerungen nicht mehr zufrieden und für die Politik ist es an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen. Für uns wird sich zeigen, wer wirklich Verantwortung übernehmen kann und will. Wir werden die Entwicklung aufmerksam verfolgen.

KIEBITZGRUNDaktiv demonstriert gemeinsam mit BI Fuldatal e.V., denn Beachtung bei Politik und Medien erhält man erst, wenn sich der Protest ausweitet, wenn sich viele Menschen an der Aktion beteiligen. Treffpunkt Fulda – Paulustor 18.00 Uhr – gemeinsamer Marsch zum Stadtschloss – Luftballonaktion (hoffentlich bei Windstille) – Kundgebung