Info-Foren zum Thema Erdkabeltrassen

Beitragsbild: Quelle TenneT TSO GmbH


Mit Bekanntgabe der Vorschlags-Korridore für die geplanten Erdkabeltrassen beginnt offiziell die nächste Runde für SuedLink und Bürgerbeteiligung ist wieder erwünscht. Die ersten Meinungen der Übertragungsnetzbetreiber, der Mandatsträger in Land und Bund, der Bundesnetzagentur und auch der Bürger/innen waren  in den letzten Tagen überall zu lesen und natürlich formieren sich auch die Bürgerinitiativen neu, um die weitere Vorgehensweise bei der Netzplanung zu begleiten.

KIEBITZGRUNDaktiv als Bürgerinitiative der ersten Stunde, ist (wie der Name schon sagt) aktiv in die weiteren Gespräche auf regionaler und bundesweiter Ebene eingebunden, denn frühzeitig hat sich die Initiative vernetzt – mit dem Landsverband Hessen und auch dem Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink. Das wichtigste Anliegen der jeweiligen Verbandsvorstände war dabei, die regionalen Interessen gemeinsam zu vertreten und nach mehr als zwei Jahren intensiver Bürgerinitiativenarbeit kann in der Zwischenbilanz aufgezeigt werden, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Dennoch sind wir überzeugt, dass SuedLink nicht die von  Politik und Übertragungsnetzbetreibern angepriesene Windstromleitung sein wird und somit steht diese HGÜ-Leitung weiterhin im Fadenkreuz unserer Kritik.

Schlotzau, Langenschwarz, Großenmoor und Hechelmannskirchen stehen stellvertretend für all jene kleinen Ortschaften in Deutschland, über die man bei großräumigen Infrastrukturplanungen gerne hinwegsieht. Doch der permantente Einsatz für die Belange des Kiebitzgrundes hat dazu geführt, dass auch hier die Raumwiderstände ausreichend beachtet und in die Planung aufgenommen wurden. Die neuen Korridore sind derzeit ausschließlich als Erdkabeltrassen geplant. Was die einen freut, führt nun zu Betroffenheiten in anderen Regionen der Marktgemeinde Burghaun und auch in den angrenzenden Kommunen. (Korridorsegmente 102 und 103) Diese Situation findet man in allen von SuedLink betroffenen Landkreisen und sie wird  erneut zu regionalen Spannungen führen.

Auch wenn ca. 80% der vernetzten Bürgerinitiativen durch die Erdkabeltrassen nicht mehr von der aktuellen Planung betroffen sind, werden wir die weiteren Entwicklungen zum Netzausbau begleiten und all jenen zur Seite stehen, die sich nun teilweise völlig unvorbereitet mit  Raumwiderständen, Eingaben, Stellungnahmen und Antragskonferenzen konfrontiert sehen.

Die Politik hat sich für den Bau der HGÜ-Trassen entschieden, allen voran Bundeswirtschaftsminister Gabriel, der den Ausbau der Erneuerbaren Energien begrüßt, sich gleichzeitig aber für den Fortbestand der Kohlekraftwerke einsetzt. Die Folgekosten der Atomindustrie werden ebenfalls auf die Allgemeinheit abgewälzt und teure Offshore-Parks in Nord- und Ostsee sollen ein zentralistisches und von Großkonzernen gesteuertes Energieversorgungsmodell unterstützen. Der uneingeschränkte Stromhandel braucht international ausgebaute Netze und somit verwundert es nicht, dass dem SuedLink als Interkonnektor die Priorität beim Netzausbau zugesichert wird, während weder Übertragungs- noch Verteilnetzbetreiber in der Lage sind, fristgerecht den „normalen“ Stromleitungsbau (übrigens ebenfalls gesetzlich durch das EnLAG geregelt) zu bewältigen.

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