72,9% Wahlbeteiligung zeigen deutlich auf, dass die Menschen in Burghaun auf zuverlässige und verantwortungsbewusste Politik in ihrer Gemeinde hoffen. Simon Sauerbier (unabhängig/parteilos) konnte zwar die meisten Stimmen auf sich vereinen, doch mit 47,7% verpasste er knapp die absolute Mehrheit und wird nun in drei Wochen gegen Frau Gabriele Atzler (CDU) zur Stichwahl antreten. Für uns bedeutet das, wir haben immer noch keinen direkten Ansprechpartner in der SuedLink-Frage, was gerade in dieser wichtigen Zeit (erwartete Antragsstellung von TenneT bei der Bundesnetzagentur am 12.12.) sehr bedauerlich ist. Zumindest konnte KIEBITZGRUNDaktiv die Gelegenheit nutzen, die beiden Kandidaten nach ihrer persönlichen Meinung zur Energiewende und zum Netzausbau zu befragen und vor allem auch Einblick erlangen, nach welchem Konzept und mit welchen Vorstellungen die beiden jeweils den Kampf gegen SuedLink aufnehmen wollen.
Während sich Herr Sauerbier kämpferisch den Herausforderungen stellen will, ein eigenes Konzept bereits erarbeitet hat und ganz deutliche Worte findet, hofft Frau Atzler auch auf die Unterstützung ihrer Partei. Da kommt es gerade gelegen, dass Fuldainfo.de eine aktuelle Meinungsumfrage unter den politisch Verantwortlichen der Region durchgeführt hat.
Peter Meinecke (CDU), Christian Henkel (CDU), Stefan Schwenk (CDU), Walter Arnold (CDU), Gerhard Möller (CDU) und natürlich Landrat Woide (CDU) – alle wollen versuchen eine erneute Prüfung der anderen Trassenkorridore zu erwirken. Allerdings kennen wir die vorgebrachten Argumente inzwischen zur Genüge, man hat nicht den Eindruck, als sei in den letzten Wochen Bewegung in die Sache gekommen, zumindest nicht in unserem Sinn. Denn wer hat inzwischen interveniert um den Antrag zu stoppen? Wer fordert von der Bundesnetzagentur den sofortigen Planungsstopp um überhaupt Gelegenheit zur Prüfung zu erhalten? Niemand! Frei nach dem Motto: Abwarten und Tee trinken! Na und dann Markus Meysner, auch CDU. Er hält die Trasse grundsätzlich für erforderlich, für ihn scheint es keine offenen Fragen mehr zu geben. Da hoffen wir mit ihm, dass der erste Mast in seinen Vorgarten gestellt wird!
Auch wenn die Kommunikation von TenneT gegenüber uns „Trassenmenschen“ zu wünschen übrig lässt, man sollte diesen Gegner nie unterschätzen. Gebetsmühlenartig werden an Veranstaltungen die Argumente für die Trasse heruntergeleiert, es gibt keinen Spielraum für Weiterentwicklung, Lösungsansätze oder gar Entgegenkommen. Diese Taktik hat System. Nur die Poltik könnte dem Spuk ein Ende bereiten.
Birgit Kömpel (SPD) versteht angeblich den Protest der Menschen, befürwortet die Gründung von Bürgerinitiativen und hinterfragt ebenfalls die Trassenplanung. Doch was nützt das alles, wenn sich niemand vor uns Bürgerinnen und Bürger stellt, gemeinsam mit uns nach Berlin marschiert, nämlich mit der deutlichen Botschaft: Das lassen wir mit uns, unseren Wählern und mit unserer Region nicht machen!
Und dann Ute Riebold (Grüne), sie hat Angst mit Atombefürwortern verwechselt zu werden und ansonsten gibt es parteilich noch keine einheitliche Meinung zu SuedLink. Es klingt fast, als wäre ihre vorrangige Angst, durch die Trasse könnte der weitere Bau von Windrädern verhindert werden! Als Mitglied der Partei, die sich einst den Schutz von Umwelt und Natur auf die Fahnen geschrieben hatte, hat sich Frau Ute Riebold in unseren Augen mit dieser Aussage selbst disqualifiziert.
Eine Frage bleibt leider weiterhin offen: Warum spricht niemand über Folgendes:
2013, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
Entwurf eines Zweiten Gesetzes über Maßnahmen zur Beschleunigung des Netzausbaus Elektrizitätsnetze
Der Bundestag beschließt das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG).
…Es gilt, Engpässe in der Stromversorgung innerhalb des deutschen Netzes zu beseitigen und die technischen Voraussetzungen für den zunehmenden grenzüberschreitenden Stromhandel zu schaffen. Daraus resultiert ein Netzausbaubedarf insbesondere in der Höchstspannungsebene…
Nicht zu vergessen, das Gesetz unterstützt einen Bedarfsplan, der von den Übertragungsnetzbetreibern erstellt wurde!