Eine SuedLink-Trasse – 100 neue Korridorvarianten – und ein großer Raumwiderstand. Durch die Petition, die man unter dem nachfolgenden Link unterschreiben kann, wird der Protest ebenfalls unterstützt.
Auch im Landkreis Fulda gibt es zahlreiche Alternativtrassen, die zu einer großen Herausforderung für die Menschen, für Landrat Woide, die Bürgermeister und Kommunalpolitiker werden. Die geplante 500 kV Gleichstromleitung wird voraussichtlich durch die Gemeinden: Burghaun, Hünfeld, Fulda, Petersberg, Künzell, Eichenzell und Kalbach führen. Auch Bad Salzschlirf und Großenlüder stehen noch auf der Liste.
Allein am Beispiel Burghaun kann man erkennen, dass es nie eine richtige Lösung für den Trassenkorridor geben wird. Bewusst wird von TenneT Unsicherheit in die Gemeinden gebracht. Und hinter dieser Taktik steckt System. Wenn jeder mit sich selbst beschäftigt ist – Wer will schon die Masten vor der Haustür haben? – dann wird der Schwarze Peter (Antrag) an die Bundesnetzagentur (Verfahren Bundesfachplanung) weitergereicht. Geregelt durch das Netzausbaubeschleunigungsgesetz wird nun innerhalb einer verkürzten Frist die endgültige Entscheidung über den Verlauf der Trasse gefällt.
Auszug aus der Vorabveröffentlichung der Antragsunterlagen TenneT TSO GmbH – lila gefärbt die Vorzugstrasse, violett die Alternativkorridore
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Wer hat sich diesen Wahnsinn ausgedacht? Es ist unverständlich, warum von oberster Regierungsebene nicht endlich ein Schlussstrich unter dieses Theater gezogen wird. Gesetze können geändert werden, das wird in anderen Bereichen regelmäßig praktiziert. Weder reicht die Zeit um alternative Techniken, geschweige denn noch einmal neue Trassenvarianten zu prüfen. Es ist sogar gesetzlich geregelt, dass nur bestimmte Teilbereiche bei dem Projekt Suedlink erdverkabelt werden dürfen und man hat nicht einmal einen verbindlichen Anspruch auf Mindestabstand zu den Monstermasten. Die Wirtschaftlichkeit steht an erster Stelle. Wie kann da in der Bundesfachplanung ein objektives Urteil gefällt werden?
Informationsveranstaltungen Land auf, Land ab. Die Menschen gehen auf die Straße und fordern Lösungen, doch wer hört den Protest? Im Landkreis Bad Kissingen hat Jochen Vogel, Bürgermeister von Motten, schon im Juni 2014 den Verein Rhön-Link gegründet, dem landkreisübergreifend schon viele Gemeinden und Vereine beigetreten sind. Auch Fuldas Oberbürgermeister Möller geht jetzt für seine Stadtteile den richtigen Weg und unterstützt den Widerstand gegen die SuedLink-Trasse. Wenn sich jetzt auch Landrat Woide deutlich positionieren würde, dann hätten wir eine geschlossene Protestlinie in ganz Hessen und der Druck auf die Bundesregierung könnte verstärkt werden.
TenneT will voraussichtlich noch in diesem Jahr offiziell den Antrag zur SuedLink-Trasse bei der Bundesnetzagentur einreichen. Dagegen versuchen die Bürgerinitiativen anzukämpfen. Die bereits erwähnte Petition wurde vom Umweltschutzverein Isernhagen gestartet, und ist letztendlich ein weiterer Schritt im Kampf gegen die Monstertrasse. Das Thema Netzausbau geht uns alle an, denn wir dürfen nicht zulassen, dass über unsere Köpfe hinweg solch gravierende Entscheidungen getroffen werden. Heute SuedLink und morgen?