Kosten für Erdkabel fallen!

Im Widerstand gegen SuedLink haben am 15.12.2014 deutschlandweit viele Demonstrationen und Mahnwachen gegen SuedLink stattgefunden. KIEBITZGRUNDaktiv war mit zahlreichen Unterstützern unter den Demonstranten in Fulda. Mit vereinten Kräften versuchen die Bürgerinitiativen entlang der geplanten Höchststromtrasse Licht in die teilweise irreführende Informationspolitik des Ü-Netzbetreibers TenneT bzw. der Bundesnetzagentur zu bringen. Dazu gehört auch der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln:

Es gibt schon heute Möglichkeiten den Netzausbau ohne Monstermasten voranzubringen!

Die BI Weserland schreibt: Wann werden die Betroffenen endlich darüber informiert, dass mehrere parallele Trassen gebaut werden müssen, um den im Jahr 2025 prognostizierten Windstrom abzutransportieren? Die Bundesnetzagentur hat für den Suedlink bestätigt, dass pro Mast nur 4GW transportiert werden können. Lt. des Szenariorahmens im Netzentwicklungsplan (NEP) 2015 (Entwurf) geht man in 2025 von 10,5 GW allein an Offshore Windenergie aus. Hinzu kommt eine wahrscheinlich noch grössere Leistung an Onshore Windenergie. 2022 soll Suedlink fertig sein. Entweder der Suedlink mit einer Trasse ist dann bei Fertigstellung schon längst überfordert, oder man verschaukelt die Betroffenen: wenn erst einmal eine Trasse steht, dann ist es einfacher weitere Trassen nachzuschieben.

Wie das aussehen könnte, sehen wir anhand folgender Grafik:  Netzentwicklungsplan der Zukunft

Vorzugstrasse – Alternativtrasse – das wird in Zukunft keinen Unterschied mehr spielen, denn irgendwann wird Deutschland flächendeckend mit diesen Monstertrassen durchzogen werden, wenn wir uns jetzt nicht wehren. Wir müssen einen Weg finden die Energiewende menschen- und umweltfreundlich umzusetzen. Im Moment scheint eine Lösung durch Erdverkabelung am geeignetsten zu sein. ABB hat bekanntlich ein überaus leistungsstarkes HGÜ-Kabelsystem (525 kV) entwickelt. 64% mehr Leistungsfähigkeit bedeutet: Man braucht weniger Kabelstränge zur Übertragung der gewünschten Leistung, die Umwelt würde geschont und gesundheitliche Risiken ausgeschlossen werden.

Gegenüber Energie&Technik äußert sich Raphael Görner, Globaler Leiter Marketing & Vertrieb im Geschäftsbereich Grid Systems von ABB:

…Wie die Kosten von HGÜ-Erdkabeln gegenüber einer HGÜ-Freileitung aussehen, ist von vielen Einflussfaktoren wie Bodenbeschaffenheit und Topologie abhängig. Deshalb müssen die Kosten für jedes Projekt neu ermittelt werden, alles andere wäre unseriös. Was aber auf jeden Fall gilt: Die Kosten für Erdkabel werden gegenüber bisher deutlich fallen

Weniger Kabel, da größere Leistung, weniger Erdbewegung, da schmälere Kabelgräben,… Hier scheint sich zwar ein Ausweg für uns alle anzubahnen, doch dazu müssten jetzt Gesetze geändert werden. Denn für das Pilotprojekt SuedLink sind nur 20% Erdverkabelung zulässig. Bei einer Strecke von ca. 800 km, oftmals durch dichtbesiedeltes Gebiet, kann sich jeder im Kiebitzgrund ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Erdverkabelung für unseren ländlichen Raum sein wird: Null Prozent!

Sigmar Gabriel, unser Wirtschafts- und Energieminister müsste sich über diese innovativen Entwicklung bei HGÜ-Kabeln am meisten freuen, denn hier bekäme er die Möglichkeit neueste Technologie im Einklang mit Natur und Mensch zu einer Erfolgsgeschichte für Deutschland werden zu lassen, auch unter dem Gesichtspunk wirtschaftlicher Effizienz.

Jetzt ist das ABB HGÜ-Kabelsystem für den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft vorgeschlagen:

ABB hat mit der Entwicklung eines innovativen HGÜ- (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung-) Kabelsystems ein neues Kapitel in der Energieübertragung geöffnet. Die neuen Stromkabel mit extrudierter  Kunststoffisolierung halten einer Spannung von bis zu 525 Kilovolt stand. Das derzeit höchste Spannungsniveau dieser Technologie liegt bei 320 kV – somit wurde eine Steigerung um 64 Prozent erreicht.

Die Neuentwicklung macht es möglich, die Übertragungskapazität im Kabel (bisher rund 1 GW) mehr als zu verdoppeln. Die technisch sinnvolle Übertragungsdistanz wurde von bisher  unter 1.000 auf über 1.500 Kilometer gesteigert.

Für uns ein weiterer Grund gegen die geplanten Monstermasten anzukämpfen, denn in Zukunft werden sie nicht mehr gebraucht werden. Also warum jetzt die Natur verschandeln und die Gesundheit der Menschen unnötig gefährden?

Daher bereiten wir bereits unsere Einsprüche gegen die SuedLink-Trasse vor, denn wir wollen Zeit gewinnen bis die Wirtschaft auch den letzten Politiker, vom Bürgermeister bis zur Kanzlerin, von diesen ungeahnten Möglichkeiten der neuen Technologien überzeugen konnte.

Jeder kann bei der Bundesnetzagentur Einspruch einreichen (nach den Antragskonferenzen beginnt die Einspruchsfrist von einem Monat), denn jeder Raumwiderstand wird bewertet – egal, ob er einmal oder 200-fach aufgeführt wird.

Die Antragskonferenzen dienen zur Informationsbeschaffung für die Festlegung des Untersuchungsrahmens. Dieser soll innerhalb von zwei Monaten nach dem Einreichen der vollständigen Antragsunterlagen von der Bundesnetzagentur festgelegt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Viel Glück im Widerstand!

Was wird es bringen, das Jahr 2015? Viele Wünsche wurden an Silvester Richtung Himmel geschickt, denn die Welt ächzt unter vielfältigen Problemen. Kriege und Vertreibung, Machtstreben und Völkermord, Ausbeutung und Unterdrückung, Krankheit und Katastrophen – die Medien versorgen uns stündlich mit neuen Hiobsbotschaften.

Also was ist eigentlich unser Problem? Jammern wir tatsächlich auf hohem Niveau, wenn wir uns über Stromtrassen beschweren? Müssen wir alles hinterfragen und zerreden was unsere gewählte Polit-Elite als zukunftsweisend und erfolgversprechend anpreist? Woher kommt unser Misstrauen und ewiges Genörgel an Energiewende und Netzausbau?

Nun, auch das ist eine Errungenschaft unserer modernen Welt. Wir haben die Möglichkeit durch schnellste Kommunikation, Publikation und weltweite Recherche einen besseren Überblick über die Dinge zu erhalten, die uns bewegen. Wer versucht die Gesellschaft zum Spielball eigener Interessen zu machen, muss dementsprechend mit heftigem Widerstand rechnen. Wir können Expertenmeinungen innerhalb kürzester Zeit abrufen, können Arbeitsgemeinschaften entlang der gesamten SuedLink-Trasse bilden und gemeinsam Strategien entwickeln um Unrecht zu verhindern. Eine Demokratie versteht sich nicht von selbst, man muss sie hegen und pflegen und man muss sich bewusst sein, dass man als Bürger zwar viele Rechte, aber auch Verpflichtungen hat.

Der Widerstand gegen SuedLink ist für uns eine Pflicht.

Jahresrückblicke gab es in den letzten Tagen zur Genüge. Umweltzerstörung, Artensterben, Klimawandel, immer dieselben Negativnachrichten. Vielfach belächelt oder genervt zur Kenntnis genommen, verdrängen viele Menschen dieses vermeintlich unnötige Heraufbeschwören von Horrorszenarien. Lieber bewegt man sich in seiner eigenen Wohlfühlzone und überlässt die Probleme anderen, in der Hoffnung, dass es einen selbst nicht betreffen möge.

SuedLink geht uns alle an. Jeder kann zum Opfer werden!

Stammtischparolen bringen uns nicht weiter, Fakten und umsetzbare Alternativen zu SuedLink müssen erarbeitet und vertieft werden, damit wir Bürgerinitiativen bei Verhandlungen zur Netzentwicklung gleichberechtigt Einfluss nehmen können. Damit wir von Politik, Energiewirtschaft und Übertragungsnetzbetreibern ernst genommen werden.

Die Energiewende muss gelingen! Für die Menschen und mit den Menschen! Für Deutschland!

Die Bürgerinitiativen haben bereits vielfältig Vorarbeit geleistet und durch Information und Aufklärung große Teile der Bevölkerung für die Problematik des bevorstehenden Netzausbaus  sensibilisiert. Politiker in Stadt, Land und Bund sind inzwischen bereit ernsthaft zu verhandeln. Unser Ziel ist es, durch Überzeugungsarbeit und Beharrlichkeit unseren Forderungen Kraft und Ausdruck zu verleihen.

Unsere nächste und vorrangige Aufgabe wird darin bestehen, die Raumwiderstände in den jeweiligen Regionen aufzuzeigen, die Antragskonferenzen zur Informationsbeschaffung für die BNetzA zu nutzen und gleichzeitig Argumente gegen die Trassenführung von SuedLink  vorzubereiten um dann rechtzeitig und fristgerecht Einspruch erheben zu können.

Jeder kann sich an diesem Prozess beteiligen und ist zur Mitarbeit aufgefordert. Fachlich wichtige Hinweise helfen den BIs, Vereinen und Gemeinden bei der Argumentation gegen SuedLink und der Findung einer umwelt- und menschenverträglichen Lösung. Wenn letztendlich der endgültige Untersuchungsrahmen für die SuedLink-Trasse feststehen sollte ist es zu spät um Hinweise einzubringen.

Jetzt ist es an der Zeit zu handeln, gemeinsam und zielorientiert!

 

 

 

15.12.2014 – Demo in Fulda!

Das war unser Appell, Ergebnis siehe unten:

Wer kann, sollte unseren Aufruf zur Demonstration wahrnehmen! Auch wir würden lieber über den Weihnachtsmarkt bummeln und vielleicht mit Freunden den einen oder anderen Glühwein  trinken. Doch jetzt heißt es vor Weihnachten noch einmal Flagge zeigen und unseren Widerstand gegen SuedLink deutlich zum Ausdruck bringen!

Die BI Fuldatal schreitet tatkräftig voran und ihr verdanken wir, dass sich die Protestbewegung im osthessischen Raum immer weiter ausbreitet und wir langsam auch Gehör finden.

Wir von KIEBITZGRUNDaktiv unterstützen die Arbeit der BI Fuldatal und werden uns – hoffentlich zahlreich! – an der Demonstration beteiligen.

Heute Abend, Treffpunkt 18.00 Uhr, Fulda Paulustor

Wir freuen uns auf Sie/Euch

 

Danke an alle, die Demonstration war ein toller Erfolg!

Die ersten Eindrücke: Osthessen News, Hessenschau, Fuldaer Zeitung


 

Antrag eingereicht!

Eigentlich Winterpause – wie angekündigt – aber natürlich dürfen wir die Antragseinreichung für die SuedLink-Trasse von Übertragungsnetzbetreiber TenneT nicht unkommentiert lassen.

Heute, 12.12.2014 – Tag der Antragsstellung

Die Antragsunterlagen sind in aktualisierter Fassung auf der Internetseite von TenneT einsehbar. Auch die Bundesnetzagentur kommentiert den Antrag. Die entsprechende  Pressemitteilung lässt zwar hoffen, dass noch Vieles in der Trassenplanung durch TenneT im Unklaren ist und genauestens geprüft werden muss, aber nur massiver Widerstand der Bevölkerung wird zu Änderungen und einem Umdenken in der Politik führen können.

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur:

 …„ Auch wenn es für eine detaillierte Bewertung noch zu früh ist, sehen wir bereits jetzt Überarbeitungsbedarf der eingereichten Unterlagen. Beispielsweise ist für uns der Ausschluss großräumiger Trassenalternativen derzeit noch nicht vollständig bewertbar.“

Wie die Bundesfachplanung ablaufen wird und wie weit Bürger die Möglichkeit zum Einspruch haben, wird durch Mausklick auf TenneT Grafik zur Bundefachplanung vereinfacht dargestellt.

Auch wenn es scheint, man habe noch viel Zeit, darf man sich nicht täuschen lassen. Aktueller Stand:

Das Vorhaben ist in der Bundesfachplanung, dem vierten von fünf Schritten.

Immer wieder wollten die TenneT-Mitarbeiter bei den Informationsveranstaltungen den Menschen erklären, dass wir erst am Beginn eines langen Prozesses stehen. Alle kritischen Äußerungen und Einsprüche wurden als unwahr abgetan. Doch es bleibt dabei: Wir haben nicht mehr viel Zeit. Der Countdown läuft.

Der Landesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink in Hessen hat sich zur Antragseinreichung ebenfalls kritisch geäußert:

Pressemitteilung Landesverband zum Beginn der Bundesfachplanung…

Auch wenn wir Bürgerinitiativen immer wieder berichten und versuchen die Menschen auf dem neuesten Planungsstand zu halten, jeder einzelne muss jetzt Verantwortung zeigen, sich die Zeit nehmen und auch den Links folgen, die wir immer wieder zur Vertiefung bereitstellen.

Die Bundesnetzagentur schreibt:

Auf Grundlage des Antrags muss die Bundesnetzagentur als zuständige Behörde in der Lage sein, zunächst den möglichen Verlauf des Trassenkorridors festzustellen. Anschließend führt die Bundesnetzagentur in den betroffenen Regionen eine größere Zahl an öffentlichen Antragskonferenzen durch. Ziel dieser Antragskonferenzen ist es, Informationen zu alternativen Trassenführungen sowie zu Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur zu sammeln, um diese im weiteren Verfahren berücksichtigen zu können. Die ersten Antragskonferenzen werden erst stattfinden können, wenn die offenen Punkte zum Antrag geklärt sind.

Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die Bundesnetzagentur möglichst viele Raumwiderstände prüfen muss. Alle Informationen die gegen die Trassenführung sprechen sind wichtig, jeder kann sich mit seinem Wissen einbringen.

Ebenfalls am Freitag haben Vertreter aus 17 von SuedLink  betroffenen Landkreisen eine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet. Die einzelnen Forderungen wurden in sieben Punkten zusammenfgefasst:

1.)       Wir erkennen die Notwendigkeit der Energiewende an. Ebenso erkennen wir die Notwendigkeit eines Ausbaus der Infrastruktur an, die den veränderten Bedingungen der Energieerzeugung gerecht wird, soweit der Bedarf an Netzausbauprojekten hierfür im Rahmen eines schlüssigen Gesamtkonzeptes nachgewiesen ist.

2.)        Der geplante Umbau der Energiewirtschaft wird Wirtschaft und Gesellschaft langfristig zugutekommen.

3.)        Die Lasten müssen daher ebenso gemeinsam getragen werden. Sind Belastungen ohne korrespondierende Vorteile – wie durch den Trassenbau – unvermeidlich, so sind diese Belastungen durch geeignete technische Maßnahmen so gering wie möglich zu halten. Gegebenenfalls entstehende Mehrkosten fallen der Gesamtheit zur Last.

4.)        Die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren ist wünschenswert. Gleichwohl müssen auch beschleunigte Verfahren sowohl bei der Auswahl von Leitungstechnologien sowie von Suchräumen, Grobkorridoren und Detailkorridoren rechtsstaatlichen Grundsätzen, guter fachlicher Praxis und dem Gebot der Willkürfreiheit folgen. Die Wahl des besten Korridors muss transparent und Schritt für Schritt nachvollziehbar sein.

5.)        Die Träger öffentlicher Belange sind intensiv fachlich zu beteiligen. Sofern eine Befassung kommunaler Räte und Kreistage erfolgt, sind diese mit ihren jeweiligen Forderungen zu berücksichtigen.

6.)        Maßgebliche Kriterien für die Auswahl darf nicht die vordergründige Wirtschaftlichkeitsberechnung des beantragenden Unternehmens sein. Auswahl, Gewichtung und Anwendung der Kriterien müssen vielmehr vorher bekannt sein und den Grundsätzen guter fachlicher Praxis folgen.

7.)        Wir fordern daher die Bundesregierung und die Landesregierungen auf, in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen dafür Sorge zu tragen, dass…

– die Bundesnetzagentur diesen Prüfmaßstab im Rahmen der Antragsprüfung nach §6 NABEG und bei den Vorgaben für Untersuchungsrahmen, Methode, Kriterien und SUP berücksichtigt, und insoweit ergebnisoffen in die Prüfung geht.

– Gegenstand der Alternativenprüfung alle großräumigen Trassenkorridore und nicht nur der Vorschlagskorridor des Betreibers sind.

-alle Alternativen mit gleicher Prüfungstiefe untersucht werden.

– im Bundesbedarfsplangesetz die Voraussetzungen für die Erdverkabelung, insbesondere aus Gründen des Naturschutzes und des Landschaftsbildes erweitert werden, wobei die Mehrkosten wie im EnLAG auf alle Netzbetreiber umgelegt werden.

– die inhaltliche Trennung der Zuständigkeiten des Vorhabenträgers und der Bundesnetzagentur im gesamten Verfahren gewährleistet wird, und die Bundesnetzagentur in der Lage bleibt oder in die Lage versetzt wird, eigenständig und ohne Präjudizierung zu prüfen.

– die gesetzlichen und tatsächlichen Möglichkeiten geschaffen werden, insbesondere durch Erdverkabelung, Belastungen gering zu halten.

 

Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn

Kunst gegen Trassenwahn! Weitere kreative Ideen als Alternative zu den uns bekannten Freileitungsmasten kann man auf folgender Seite finden: Science-Fiction-Blogger von io9

 

Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen, liebe Leser und Leserinnen dieser Seite!

Weihnachten. Es wird Zeit, dass jetzt Ruhe in die Familien einkehrt und es gibt noch Vieles vorzubereiten, damit das schönste Fest im Jahr auch gelingt. Durch TenneT lassen wir uns Weihnachten  nicht verderben! Vor allem heißt es aber Kraft sammeln, denn 2015 wird für uns alle ein kämpferisches und entscheidendes Jahr.

Bis zum heutigen Zeitpunkt hat sich unser Einsatz gelohnt. Wir Bürgerinitiativen haben inzwischen erreicht, dass der Widerstand gegen SuedLink stark angewachsen ist, dass auch Politiker den Bedarf dieser Monstertrassse hinterfragen und vor allem auch erkennen, dass man Land und Leute nicht schutzlos dem Planungsirrsinn mit Freileitungsmasten, Gesundheitsgefährdung und Umweltzerstörung aussetzen darf. Die Konsequenzen für ganz Deutschland wären verheerend. Fuldas OB Möller unterstützt inzwischen unseren Protest in dankenswerter Weise und immer mehr Bürgermeister schließen sich der Kritik gegen SuedLink an. So hoffen wir, dass der Funke überspringt und ein Flächenbrand entsteht, der uns alle nach Berlin treibt um Wirtschaftsminister Gabriel die Grenzen aufzuzeigen.

Daher, in einer ruhigen Adventsminute, kann man die Zeit nutzen, um in unserem Archiv zu stöbern, die Kenntnisse zu neuen Verfahren und Techniken vertiefen, sich über Bundesfachplanung, TenneT und Netzagentur schlau machen, Argumente sammeln und bei allem den Mut und die Hoffnung auf ein gutes Ende nicht verlieren.

Ich möchte mich bei allen Lesern und Leserinnen dieser Homepage bedanken und hoffe, ein wenig Licht in das TenneT Chaos gebracht zu haben. Die Botschaft heißt: Wir kämpfen weiter! Gemeinsam und unerschrocken! Ich freue mich auf den bundesweiten Demo-Tag am 15.12.2014, 18.00 Uhr (für unsere Bürgerinitiative KIEBITZGRUNDaktiv dann in Fulda) und wünsche allen Mitstreitern ein frohes Weihnachtsfest, Geduld und Zuversicht für´s neue Jahr und frei nach „Oh Tannenbaum“ verabschiede mich mit meinem SuedLink-Weihnachts-Demonstrations-Lied in die Winterpause.

Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
der SuedLink geht uns alle an!
Die Politik lässt uns im Stich
und daher demonstriere ich!
Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
der SuedLink geht uns alle an!

Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
warum hört uns denn keiner an?
Wenn TenneT nun den Antrag stellt,
zerstört man uns die heile Welt!
Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
warum hört uns denn keiner an?

Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
wir klagen laut den Gabriel an!
Wenn Macht und Geld die Welt regier´n,
kann man die Hoffnung schnell verlier´n!
Oh Trassenwahn, oh Trassenwahn,
wir klagen laut den Gabriel an!

Bleibt noch zu erwähnen, dass wir die Recherche zu SuedLink natürlich unverändert auf dem neuesten Stand halten werden und die weiteren Entwicklungen wachsam verfolgen.

Herzlichst,

Maria Quanz
(Sprecherin KIEBITZGRUNDaktiv)

Bundesweite Demonstration

Bürgerinitiativentreffen in Fulda am 22. und 23.11.2014
Ein aufschlussreiches Wochenende!

Der Tagungsort in Fulda/Trätzhof war gut gewählt und in intensiven Gesprächen wurde an zwei Tagen verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich gemeinsam gegen die SuedLink-Trasse zu positionieren. Der „Landesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink Hessen“ wird sich in naher Zukunft mit den entsprechenden Verbänden der anderen Bundesländer zusammenschließen um als Bundesverband der Regierung zu verdeutlichen: Hier geht es um ein wichtiges Anliegen vieler Menschen in Deutschland und dies kann nicht weiter ignoriert werden. Es wird Zeit, dass Berlin handelt.

Die Forderungen der Bürgerinitiativen lassen sich zusammenfassen in drei Worten: Nein zu SuedLink

Um die Energiewende letztendlich erfolgreich umsetzen zu können fordern wir unter anderem:

  • den sofortigen Stopp des Planungsverfahrens
  • Überprüfung der Notwendigkeit dieses überdimensionierten Netzausbaus
  • die Erarbeitung eines Gesamt-Energiekonzeptes
  • Berücksichtigung der dezentralen Versorgungsmöglichkeiten
  • kein europäischer Stromhandel zu Lasten der Bürger und Bürgerinnen
  • erweiterte Möglichkeit zur Erdverkabelung
  • Einsatz von neuester Technologie und intelligenten Speichersystemen
  • Änderung des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes NABEG
  • Keine Freileitungsmasten in gigantischem Ausmaß (man spricht bereits von 100 m und mehr)!

Daher rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger auf mit uns zu demonstrieren, um zu verdeutlichen: Der Widerstand gegen SuedLink zieht sich durch das ganze Land, von Norden nach Süden, durch alle Städte und Gemeinden, wie ein Band der Solidarität im gemeinsamen Kampf. Die Bürgerinitiativen vor Ort werden rechtzeitig den Rahmen der jeweiligen Veranstaltung bekannt geben:

Erster bundesweiter Demo-Tag: Montag, 15.12.2014, 18.00 Uhr

Die vordringliche Aufgabe in naher Zukunft besteht darin, durch Information und Berichterstattung das Problembewusstsein bei den politisch Verantwortlichen bezüglich des geplanten Netzausbauprojektes SuedLink zu stärken. Wir werden weiterhin versuchen alle Mandatsträger für das Thema zu sensibilisieren, damit unsere Stimme nach Berlin weiter getragen wird. Denn immer wieder wird deutlich, auch unter den Politikern muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, sei es bezüglich der technischen Möglichkeiten und Alternativen bis hin zur wahren Bedeutung von Raumwiderständen, die sich entlang der SuedLink-Trasse immer weiter verstärken. Es darf nicht sein, dass Gesetze beschlossen und mitgetragen werden, ohne sich über das wahre Ausmaß dieser Entscheidung bewusst zu sein.

Wir geben uns mit Beteuerungen nicht mehr zufrieden und für die Politik ist es an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen. Für uns wird sich zeigen, wer wirklich Verantwortung übernehmen kann und will. Wir werden die Entwicklung aufmerksam verfolgen.

KIEBITZGRUNDaktiv demonstriert gemeinsam mit BI Fuldatal e.V., denn Beachtung bei Politik und Medien erhält man erst, wenn sich der Protest ausweitet, wenn sich viele Menschen an der Aktion beteiligen. Treffpunkt Fulda – Paulustor 18.00 Uhr – gemeinsamer Marsch zum Stadtschloss – Luftballonaktion (hoffentlich bei Windstille) – Kundgebung

 

 

 

 

 

 

Netzentwicklung – Das können wir auch!

Auch die Bürgerinitiativen betreiben Netzentwicklung, denn für die weitere Verstärkung des Bürgerprotestes wird es immer wichtiger werden die Koordination untereinander  auszubauen und zielgerichtet zu steuern. Denn nur so wird es möglich sein, die Verflechtungen, die hinter den politischen Entscheidungen stehen zu entwirren. Wir sind dabei auf einem guten, aber beschwerlichen Weg und allen Mitstreitern sei empfohlen: Bereitet euch auf unruhige Zeiten vor!

Die Verlogenheit der Politik – oder ist es die Unfähigkeit – macht uns Bürger rasend. Wir haben es satt, immer die  gleichen Phrasen zu hören und Expertenmeinungen für unfehlbar zu akzeptieren. Warum unser Unmut?

Jedes Jahr werden in Deutschland durch kommunale Wirtschaftsflops und Kostenexplosionen bei Großprojekten Milliarden an Steuergeldern vernichtet.  Als wäre dies nicht genug, man spielt inzwischen auch ungestraft mit unserem Leben. Ein Skandal nach dem anderen wird aufgedeckt, angefangen bei der Lebensmittelbranche bis zur Atommülllagerung, jeden Tag neue Hiobsbotschaften. Was kümmert da ein gigantischer Stromnetzausbau – sei es mit 380 kV-Leitungen oder in unserem Fall mit einer 500 kV Gleichstromtrasse SuedLink?! Gesundheitliche Risiken werden wissentlich heruntergespielt, man will die Bevölkerung in Sicherheit wiegen. Und wieder sind es die zahlreichen Experten, die uns „Normalbürger“ als unwissend, wenig weitblickend und einfach nicht fähig für eine reelle Einschätzung der wirtschaftlichen und politischen Lage erachten. Welch Hohn, wenn hinter verschlossenen Türen achselzuckend über unser Schicksal entschieden wird.

Es geschieht etwas in und mit Deutschland, das uns allen Sorgen bereiten sollte. Die Ohnmacht, die wir bei vielen politischen Entscheidungen empfinden, wandelt sich in spürbaren Unmut. Vor wenigen Tagen, im Zuge der Gedenkfeiern zum Mauerfall, wurde der Mut und der feste Wille der Menschen gewürdigt, die vor 25 Jahren gemeinsam und unermüdlich auf die Straße gingen um gegen ein System anzukämpfen, das durch Unterdrückung, Kontrolle und Bevormundung ein freies und erfülltes Leben ummöglich machte.

Für uns sollte dies das klare Zeichen sein: Nur sichtbarer Widerstand kann etwas bewirken, auch wir müssen verstärkt auf die Straße gehen, weiterhin Protestbanner vor uns her tragen und lautstark der politschen Klasse verdeutlichen:

Hier geschieht erneut Unrecht! Wir steuern auf unumkehrbare und folgenschwere Entscheidungen für Deutschland zu. Stoppt diesen Wahnsinn der verfehlten Energiewende-Politik, bevor es zu spät ist! Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen und unsere Zukunft widerstandslos zerstören!

Es ist unverantwortlich, ein für ganz Deutschland richtungsweisendes Thema von politischer Seite derart oberflächlich in der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Wir brauchen Ehrlichkeit nicht Arroganz, konstruktive Problemlösung nicht Weltuntergangsstimmung und Erpressung, einen für die Menschen und nicht gegen die Menschen geplanten Netzausbau. Nur der Wille zählt, dann kann man auch einen gemeinsamen umwelt- und menschenfreundlichen Lösungsweg finden. Solange Ü-Netzbetreiber TenneT und die Politik beim Thema Erdverkabelung keine Zugeständnisse an die Bevölkerung machen, werden wir weiter protestieren und Gesetzesänderungen einfordern.

Nächste Demo gegen SuedLink in unserer Nähe: Zeitlofs Do 27.11.  18-20 Uhr

Die Solidarität gegenüber allen Mitstreitern und das gemeinsame Ziel – NEIN zur Monstertrasse SuedLink – immer vor Augen, würden wir uns über zahlreiche Teilnahme an der Demonstration freuen!

In diesem Sinne begrüßen wir einen neuen Mitstreiter im Widerstand gegen SuedLink :

Herzlich willkommen, „Bürgerinitiative Kalbach gegen SuedLink e.V.“

 

 

 

 

Wir wollen Antworten!

Immer mehr Menschen schließen sich den Bürgerinitiativen – inzwischen ca. 130 – an und sind bereit für den Schutz des unmittelbaren Lebensraumes auf die Straße zu gehen und zu protestieren. Wir rennen den Politikern die Türen ein und versuchen immer wieder verbindliche Aussagen und Hilfestellung zu bekommen, um den Verlauf der SuedLink-Trasse zu verändern oder im besten Fall das ganze Projekt zu verhindern. Für die Gemeinde Burghaun kommt erschwerend hinzu, dass wir auch überproportional von Windvorrangflächen betroffen sind.

Viel Einsatz und Geduld fordern die Gesprächstermine, die wir dabei wahrnehmen. Es bleibt die Frage, wie verbindlich und ernst gemeint die Aussagen aus den Reihen der politisch Verantwortlichen tatsächlich sind. Unermüdlich versuchen wir von der Bürgerinitiative KIEBITZGRUNBDaktiv und vor allem auch der Verein Pro Lebensraum Kiebitzgrund die Interessen aller Bürger in der Gemeinde Burghaun wahrzunehmen, erklären jedem die besonders belastende Situation für unsere Region und fragen uns dabei immer wieder: Wer nimmt uns eigentlich richtig wahr? Wer von all den politischen Persönlichkeiten erkennt endlich seine wahre Verantwortung uns Bürgern gegenüber? Und vor allem: Wer steht zu seinem Wort? Verständnis wirklich haben oder Verständnis aus taktischen Gründen heucheln – dies werden wir genau analysieren und auch nach außen reflektieren! Wir hören genau hin, lassen uns nicht für dumm verkaufen bzw. mit Allgemeinphrasen abspeisen.

Landrat Woide hat sich für unser Anliegen bei einem Gesprächstermin am 12.11.2014 in Fulda viel Zeit genommen, was wir fairer Weise dankbar anerkennen, denn dies ist nicht selbstverständlich. Doch leider mussten wir auch in diesem Gespräch erfahren und zur Kenntnis nehmen, dass einem Landrat in Bezug auf Gesetzesänderungen und Einflussnahme auf Bundesebene die Hände gebunden scheinen. Sein Fazit war, solange kein offizielles Verfahren eingeleitet wird, können wir von dieser Seite keine Hilfe erwarten. Schade. Mit der Energiepolitik in Hessen ist auch Landrat Woide nicht uneingeschränkt einverstanden, sei es bei der Ausweisung der Windvorrangflächen im Kreis Fulda, oder bei den zahlreichen Alternativtrassen für den SuedLink-Verlauf. Wie es ja auch schon in der MainPost zu lesen war, wird er versuchen die Trasse Ost über Thüringen erneut ins Gespräch zu bringen, da dieses Gebiet wesentlich dünner besiedelt ist, als z.B. der Raum Fulda, wo immerhin an die 100.000 Menschen betroffen sind. Eine faire Prüfung der unterschiedlichen Trassenverläufe muss in jedem Fall gewährleistet werden.

Allerdings fordern wir von Herrn Woide schon heute: Sein politisches Gewicht als Landrat kann man jederzeit in die Waagschale werfen, sich klar positionieren und öffentlichen Widerspruch bekennen ebenfalls, um bei den entsprechenden Ministerien in Berlin zu bewirken, dass die Menschen seines Landkreises zumindest gehört und wahrgenommen werden. SuedLink ist ein Projekt auf Bundesebene, während die Ausweisung von Windkraftvorrangflächen in die Verantwortlichkeit der Länder fällt. Wir brauchen die ungeteilte Aufmerksamkeit, die uns in diesem „Überlebenskampf“ zusteht.

Am 15.11.2014 hat sich Frau MdB Birgit Kömpel bei einem Informationstermin die Problematik des geplanten SuedLink-Trassenverlaufes in den Dörfern des Kiebitzgrundes genau angesehen und konnte sich ein Bild über die verheerenden Auswirkungen der geplanten Projekte vor Ort machen. Eingebettet in ein sanft geschlungenes Tal und umgeben von bewaldeter Hügellandschaft würde Schlotzau von den 70 m hohen SuedLink-Freileitungsmasten erschlagen und genauso wie Großenmoor, Hechelmannskirchen und Langenschwarz zusätzlich umzingelt von 200 m hohen Windkraftanlagen. Erst wenn man sich vor Ort  diese Auswirkungen bildlich verdeutlichen kann wird bewusst, was hier den Menschen abverlangt wird.

Schlotzau Bild 001       Besuch_Burghaun_3

Daher sind wir Frau Kömpel dankbar, dass sie sich die Zeit für die Ortsbegehung genommen und den Menschen auch zugehört hat. Wir hoffen, dass sie diese Eindrücke mit nach Berlin nimmt und sich weiterhin für unsere Anliegen stark macht. „Mehr Beteiligung und Transparenz bei SuedLink-Planung“ – Frau Kömpel hat diese Resolution bereits unterzeichnet und positioniert sich weiter:

„Es geht einfach nicht, dass die Bürgerinnen und Bürger unserer Region aus den Medien erfahren, dass sie betroffen sind. Das Argument der höheren Kosten bei Erdverkabelung darf bei so einem wichtigen Infrastrukturprojekt keine Rolle spielen.“

Die Bevölkerung vor Ort kann schon heute klar erkennen, falls sich die verantwortlichen Ministerien und Behörden nicht schnellstens  gegen die geplante SuedLinik-Trassenführung durch den Kiebitzgrund positionieren, ist unser Schicksal auf den Dörfern besiegelt. KIEBITZGRUNDaktiv ist eine unabhängige Bürgerinitiative und keiner Partei verpflichtet. Dennoch sind wir politische Menschen und werden zukünftig auch diejenigen anprangern, die Hilfe versprechen und uns dann auf Landes- oder auch auf Bundesebene in den Rücken fallen.

 

 

 

Termine, Termine…

Der November ist vollgepackt mit Terminen rund um den Netzausbau und in unserer Region Fulda erhitzt nach wie vor die SuedLink-Trasse die Gemüter, eine der größten geplanten Höchststromleitungen Europas. Am 18. November sind einige Vertreter der Bürgerinitiativen nach Berlin eingeladen, um mit Netzbetreiber TenneT in einen erneuten „Dialog“  zu treten.

Der Netzentwicklungsplan wurde ja überarbeitet und soll nun den Bürgerinitiativen vorgestellt werden. Die Fronten sind verhärtet, es scheint keine Möglichkeit zu geben, einen Kompromiss auszuhandeln, der beiden Seiten gerecht werden kann. Warum auch? Solange die Debatte um die Stromautobahn SuedLink nicht fair geführt wird, kann man kein zufriedenstellendes Ergebnis erwarten.

Bei den Bürgerinitiativen rauchen die Köpfe und man versucht Strategien zu entwickeln, um den SuedLink zu verhindern. Doch die Politik hat auf höherer Ebene schon längst entschieden:

Abstimmung in der  Europäischen Kommission zu:
Energie – Energieinfrastruktur – Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI
)

Am 29. Oktober 2014 stimmten die Mitgliedstaaten für die Bereitstellung von 647 Mio. Euro für wichtige Energieinfrastrukturprojekte. Die Gelder gehen an 34 Maßnahmen, die im Wege einer Ausschreibung im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) ausgewählt werden. Die CEF ist mit einem Budget von 5,85 Mrd. Euro für die Förderung transeuropäischer Energieinfrastrukturen bis 2020 ausgestattet.

Nach der Abstimmung muss die Europäische Kommission nun einen förmlichen Beschluss mit der Liste der kofinanzierten Maßnahmen und den jeweils gewährten Höchstbeträgen erlassen.

Diese Maßnahmen werden Projekte von einer im Oktober 2013 gemäß den neuen Leitlinien für transeuropäische Energieinfrastruktur veröffentlichten Liste mit 248 wichtigen Energieinfrastrukturprojekten vorantreiben. Dank der Einstufung als „Projekte von gemeinsamem Interesse“ (PCI) kommen sie in den Genuss schnellerer und effizienterer Genehmigungsverfahren und einer verbesserten regulatorischen Behandlung.

PCI müssen einen wesentlichen Nutzen für mindestens zwei Mitgliedstaaten bieten, zur Marktintegration beitragen und den Wettbewerb fördern, die Energieversorgungssicherheit steigern und CO2-Emissionen reduzieren. Die PCI-Liste wird alle zwei Jahre aktualisiert.

PCI Nr. 2.10
Inländische Verbindungsleitung zwischen Brunsbüttel-Großgartach und Wilster-Grafenrheinfeld (DE) zur Erhöhung der Kapazität an den nördlichen und südlichen Grenzen.

Das sind die Fakten. Uns will man den SuedLink als Windstromleitung verkaufen, angeblich für die Versorgungssicherheit in Bayern unumgänglich. Doch übergeordnet allen nationalen Bedürfnissen, ist der internationale Stromhandel. Egal, welcher Strom letztendlich durch die Leitungen fließen wird, ob Kohle-, Atom- oder auch Windstrom, Hauptsache „der Rubel rollt“.

Als PCI (=Project of common interest) eingestuftes Projekt unterliegt die SuedLink-Trasse  (Wilster-Grafenrheinfeld) einem schnelleren Genehmigungsverfahren und somit können die Bürger perfekt ausgebremst werden. Unterstützt von schlechter und verzögerter Informationspolitik durch TenneT und Bundesnetzagentur werden die Einspruchmöglichkeiten dermaßen erschwert, dass nur hartnäckiger Widerstand am Ende erfolgreich sein kann.

Unser Appell:

Auch wenn der Bedarf am Netzausbau festgestellt ist, es darf keine  Monstertrassen durch Deutschland geben! Die Zukunft liegt in neuen Technologien, die bereits erprobt und einsatzbereit sind, die einen umweltverträglichen Netzausbau gewährleisten können und für die Menschen kein gesundheitliches Risiko darstellen.

SuedLink soll über Jahrzehnte hinweg den Stromhandel und die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleisten, also muss man sich bei der Planung am aktuellsten Stand der Technik orientieren. Die Welt verändert sich in rasantem Tempo und es wäre eine fatale und unverantwortliche Entscheidung für nachfolgende Generationen, sich für ein bereits heute überholtes System mit Freileitungsmasten zu entscheiden. Dabei die Zerstörung von Natur, Landschaft und Lebensraum wissend in Kauf zu nehmen, ist gesellschaftspolitisch unverantwortlich.

Jeder Mensch hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit und wir sind definitiv nicht bereit, als Versuchskaninchen bei dem Projekt SuedLink missbraucht zu werden. Die gesundheitlichen Risiken sind eindeutig vorhanden und solange keine fundierten Angaben zu Wahrnehmungs-, Belästigungs-, Schmerz- und Gefährdungseffekten durch HGÜ-Technik möglich sind, lehnen wir Freileitungen ab.

Da weder TenneT noch die Bundesnetzagentur die behaupteten hohen Mehrkosten der Erdverkabelung gegenüber Freileitungen belegen und erklären können, fordern wir Aufklärung über die zugrunde liegende Kostenkalkulation. Denn wir zweifeln daran, dass es bereits eine seriöse Kostenberechnung gibt.

Der Netzausbau wird uns viel Geld kosten. Doch in Anbetracht der Subventionen für Windkraft und auch der Kostenbefreiung für viele energieintensive Wirtschaftsunternehmen, die wir „normalen Stromverbraucher“  bzw. Steuerzahler, Jahr für Jahr bereits stemmen müssen, werden sich die Mehrkosten für Erdverkabelung relativ gering halten. Mit dem Unterschied, dass wir diesmal für unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität zahlen würden.

Hessen ist bei SuedLink lediglich Transitland, Bayern prüft zurzeit den Bedarf der Trasse  und setzt auf dezentrale Stromversorgung. „Power to Gas“ ist nach wie vor ein viel diskutiertes Thema und findet immer mehr Befürworter. Ökostrom in Gas umwandeln und dadurch speicherbar machen, diese zukunftsträchtige Speichermethode hat eine enorme Bedeutung für die 100%ige Versorgung Deutschlands mit erneuerbaren Energien und wird von einem Forschungsverbund aus Unternehmen und Instituten auf ihre Eignung für die Energiewende überprüft. Noch ist die Netzsicherheit in Deutschland gewährleistet und so sollte man zumindest die in absehbarer Zeit, voraussichtlich in einem halben Jahr anstehenden Ergebnisse zu diesem Forschungsprojekt abwarten, denn immerhin wird es auch durch das Bundesumweltministerium gefördert.

Daher ist es gerade zum jetzigen Zeitpunkt äußerst wichtig – und hier sind eindeutig die Politiker aller Parteien gefragt –  besonnen und verantwortungsvoll mit dem Thema Netzausbau umzugehen und keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen, nur weil Monopolisten und Lobbyisten Angst vor Macht- und Gewinnverlust haben.

 

 

 

 

 

Verraten und verkauft

Der Weg, der gerade energiepolitisch beschritten wird, ist gepflastert mit übergeordneten Interessen, die sich aus der Verflechtung des europäischen Wirtschaftsraumes ergeben, wo Lobbyismus und Geld regieren, wo um Einfluss und Macht gekämpft wird. Wir Bürger und Bürgerinnen erhaschen nur ab und an einen kleinen Funken dessen, was in diesem Geflecht aus internationalen Beziehungen, Diplomatie und teilweise knallhartem Drohgebahren zum Tagesgeschäft gehört.

Mafia war ursprünglich die Bezeichnung für einen streng hierarchischen Geheimbund, der seine Macht durch Erpressung, Gewalt und politische Einflussnahme zu festigen und auszubauen versucht…(Quelle:Wikipedia)

Nun, wir würden uns nie anmaßen Zusammenhänge herzustellen, zu vermuten oder zu erfinden. Aber nachdenken, das sei uns erlaubt – in unserer Demokratie, die ihre Grundpfeiler auf Meinungsfreiheit stützt.

Streitbar und unerschrocken versuchen wir gegen ein System anzukämpfen, das mit Macht und Geld die Fäden für unser Leben in den Händen hält. Doch unsere Politiker werden dabei genauso zum Spielball, wie wir Menschen entlang der geplanten SuedLink-Trasse. Immer höher, immer weiter gehen die Pläne der Großkonzerne, der Netzbetreiber, der Wirtschaftsbosse. Wir sind in diesem Spiel nur das Bauernopfer.

Durch die zahllosen Alternativtrassen-Vorschläge und die große Protestwelle aus der Bevölkerung sehen sich inzwischen alle Parteien zu einer Stellungnahme genötigt. Wer jetzt den Menschen nicht zuhört, verliert das Vertrauen der Wähler. Das merken zwar die Politiker vor Ort und versuchen sich für die anstehenden Entscheidungen zur SuedLink-Trasse zu wappnen, indem sie sich auch um Rechts- und Fachberatung bemühen wollen, aber finden sie das nötige Gehör bei ihren „Vorgesetzten“?

Da steht die halbe Nation Kopf – und keine Reaktion von Frau Merkel, jener Bundeskanzlerin die vor nicht all zu langer Zeit die Energiewende zur Chefsache erklärt hat. Energieminister Sigmar Gabriel schweigt ebenfalls. Lesen wir die falschen Zeitungen? Sehen wir die falschen Nachrichtensendungen? Frau Merkel wird ja von bösen Zungen nachgesagt, dass sie es vorzieht, die Probleme auszusitzen. Also bei allem Respekt, aber beim Thema SuedLink hat man wirklich langsam diesen Eindruck. Überhaupt, die ganze Energiepolitik läuft aus dem Ruder und niemanden kümmert es.

Da werden Denkmäler eingeweiht, Bäume gepflanzt, Staatsmänner  und -frauen mit militärischen Ehren empfangen, Hände geschüttelt, neue Wirtschaftsverbindungen gesucht. Man reist nach Brüssel, hält Reden, bekommt eine Ehrendoktorwürde verliehen, nimmt an Gipfeltreffen teil. Eine lange Liste, die es abzuarbeiten gilt, nur: Megastromtrasse quer durch Deutschland,  dieses Thema steht nicht auf dem Programm.

Sänger Tim Bendzko hat es schon auf den Punkt gebracht:

Ich wär so gern dabei gewesen
doch ich hab viel zu viel zu tun
lass uns später weiterreden
Da draußen brauchen sie mich jetzt
die Situation wird unterschätzt
und vielleicht hängt unser Leben davon ab
Ich weiß es ist dir ernst
du kannst mich hier grad nicht entbehren
nur keine Angst ich bleib nicht all zu lange fern.

Muss nur noch kurz die Welt retten…

Ja und dann ist es zu spät! Zu spät für uns Menschen, die wir hier und jetzt um unsere Existenz kämpfen.