In der Einladung (Datum 19.05.21) zum Dialogforum an die BI Kiebitzgrund-aktiv spricht Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB)TenneT noch lapidar davon, dass die Antragsunterlagen auf Bundesfachplanung voraussichtlich im Mai bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) eingereicht werden, obwohl dies für Abschnitt A der Fulda-Main-Leitung (P43) zwischen Mecklar und Dipperz bereits am 14.05.2021 erfolgt war.
Imagevideos und allgemeine Informationen wurden erst vier Wochen später (07.06.21) online gestellt und auf Einsicht in die Antragsunterlagen wartet man leider nach wie vor vergeblich. Ob die Dialogveranstaltungen am 15. und 16. Juni mehr Einblick in den Planungsprozess geben wird sich zeigen. Inzwischen wächst die Sorge in den betroffenen Gemeinden und mit Blick auf die Vorschlags-Variante für den Verlauf der Trasse regt sich auch vermehrt Widerstand. Seit Jahren bemüht sich die BI Kiebitzgrund-aktiv um mehr Transparenz in der Netzplanung. Dabei geht es nicht um den Verlauf einer Leitung, sondern immer um den Nachweis der netztechnischen Notwendigkeit.
Da zwingend erforderliche Prüfmechanismen fehlen, wurde das Gutachten von Prof. Dr. Lorenz Jarass und Dipl. Ing. Carsten Siebels gerade zum richtigen Zeitpunkt veröffentlicht und kann zur Versachlichung des Themas Netzausbau beitragen. „Ist SuedLink zwingend erforderlich? – Mit einer Zusatzuntersuchung der Fulda-Main-Leitung (P43)“. Unter den Auftraggebern waren u.a. auch die Gemeinden Hünfeld und Burghaun, der BUND und die N-ERGIE (ein großer regionaler Verteilnetzbetreiber in Nürnberg).
Das Aktionsbündnis der Trassengegner, dem auch die BI Kiebitzgrund-aktiv als Mitglied im BBgS angehört, wird alle Möglichkeiten prüfen, um den immer weiter ausartenden Netzausbau und somit auch die geplante 380 kV Leitung P43 – mit bis zu 70 m hohen Freileitungsmasten – zu verhindern. Der Fokus liegt dabei auf den möglichen Alternativen.
In einer Pressemitteilung des BBgS wurde u.a. auch die Frage nach einer zeitgemäßen Netzverstärkung des Hessenrings aufgeworfen. Denn bevor neue Leitungen geplant und gebaut werden, sollte die Optimierung des bestehenden Stromnetzes – vor allem aber des Verteilnetzes – im Vordergrund stehen.
Die ÜNB stellen zunehmend die eigenen wirtschaftlichen Interessen in den Vordergrund und nehmen durch gezielte Lobbyarbeit Einfluss auf politische Entscheidungen. Auch die P43 wurde unter diesen Voraussetzungen in den Bundesbedarfsplan aufgenommen. Der Netzentwicklungsplan Strom wird einem modernen Energiesystem nicht mehr gerecht und selbst die Kosten-Nutzen-Analysen für den Übertragungsnetzausbau fehlen.
Wer sich über das Gutachten von Prof. Jarass noch einmal informieren möchte, hier der aktuelle Veranstaltungshinweis:
BUND Einladung zum Online-Meeting am 16.06.21 – Vorstellung Gutachten SuedLink / P43
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