Die verlorene Welt

Wir nehmen eure Anliegen ernst! Wir setzen uns für euch ein! Unsere Dörfer haben Zukunft!

Parolen, die man in Wahlkampfzeiten von allen potentiellen Kandidaten hören kann. Visionen werden gezeichnet, Hoffnungen geschürt, ein Hauch von Aufbruchstimmung macht sich breit. Doch was helfen gut gemeinte Worte und Enthusiasmus, wenn auf Regierungsebene schon längst alles in die Wege geleitet wurde und wird um SuedLink und aktuell auch neue Windparks Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen. Und zwar über alle Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg, ohne Rücksicht auf Einsprüche, Beschwerden und Proteste.

Es geht für uns schon lange nicht mehr um die Energiewende, es geht darum, welche Gemeindeflächen letztendlich geopfert werden. Während wir uns im Widerstand gegen die rücksichtslose Planung der SuedLink-Trasse ernsthafte Gedanken um Gesundheit und Zukunft unserer Heimat machen und um verträgliche Lösungen bemüht sind, wird am Reißbrett eine Linie nach der anderen durch das Land gezogen. Leider kann man den Kiebitzgrund wieder einmal als bedauernswertes Beispiel anführen:

wind  Bild Fuldaer Zeitung: SuedLink rot, Windkraft blau

500 Hektar Windvorrangfläche sind für die Gemeinde Burghaun geplant, das sind ca. 13% der Gesamtfläche – und der größte Teil davon entfällt auf den Kiebitzgrund. Bald wird sich unser Leben zwischen Schwerlasttransportern, Dreck und Lärm abspielen. Keine schönen Aussichten. Teure Renaturierungsmaßnahmen die im Zuge der letzten Großbaustelle, der ICE-Trasse, notwendig geworden waren – umsonst. Was ist los in diesem Land? Wir hören nichts – wir sehen nichts – wir sagen nichts? Ist das die innenpolitische Strategie der Bundesregierung?

Wir Menschen aus dem Kiebitzgrund werden nicht müde werden zu protestieren, weil man uns sonst vergisst. Doch wir brauchen Hilfe, weil wir nicht bedeutend genug sind, um gehört zu werden. Wir haben keine Lobby und niemanden der sich für uns einsetzt. Ein kleiner Fleck auf der Landkarte, im Randgebiet zweier Landkreise, von der Politik nun als  ideale Zone entdeckt, um alle Probleme loszuwerden. SuedLink? Ab in den Kiebitzgrund! Windkraft? Kein Problem, passt in den Kiebitzgrund! Schlotzau, Großenmoor, Hechelmannskirchen und Langenschwarz, Dörfer ohne Zukunft. Wir werden alles daran setzten, dass es nicht so weit kommt! Willkürlich einer Energiewende geopfert zu werden, die ihren Namen zu Unrecht trägt, werden wir nicht dulden. Und so kämpfen wir unserern schwersten Kampf, mit Herzblut und allen Möglichkeiten die sich uns bieten.

Wir sind keine Bürger zweiter Wahl und daher setzen wir uns weiterhin zur Wehr. Keine gesetzlich vorgeschriebenen Abstandsregelungen schützen uns vor Trassenplanung in direkter Nähe zu den Häusern und auch die H10 Regelung für Windkrafträder (Höhe des Windrades x 10 = Abstand), wie z.B. in Bayern vorgeschrieben, gilt nicht. Wir gehen beängstigenden Zeiten entgegen und hoffen dennoch, dass unsere kleine, heile Welt noch nicht ganz verloren ist.


Die BI Fuldatal fand den folgenden Filmbeitrag (ca. 30 min) in der Mediathek des MDR und am Beispiel Thüringer Wald zeigt sich, wie es bald im Landkreis Fulda und speziell im Kiebitzgrund aussehen könnte.

Die verlorene Welt.

Zukunft mit neuen Technologien

Der Widerstand des „kleinen Mannes “ ist eine lästige Begleiterscheinung der Demokratie. Das müssen Politik und Wirtschaft zurzeit beim Projekt SuedLink zähneknirschend erfahren. Wir haben Fragen und wir wollen Antworten! Der Netzausbau in der angestrebten Dimension  und die rigorose Ablehnung von umweltfreundlichen und gesundheitsrelevanten Alternativen erhitzt die Gemüter der Menschen und fordert Erklärungen.

Die aktuelle Recherche von KIEBITZGRUNDaktiv befasst sich mit neuen technischen Entwicklungen, die das Potenzial haben, viele Probleme die der Stromnetzausbau mit sich bringt, zu beseitigen. Die Infranetz AG, Ingenieurbüro für Energieprojekte, hatten wir schon in einem früheren Beitrag vorgestellt. FiFB, Forschungsinstitut für Flüssigboden GmbH und die ABB AG, die ein neues HGÜ-Kabelsystem auf den Markt gebracht hat, bieten ebenso mit ihren Systemen und Produkten interessante Technologien der Zukunft, die nicht nur für uns Bürger im Allgemeinen, sondern auch für Naturschutzverbände und Landwirte von besonderer Bedeutung sein könnten, sollte die SuedLink-Trasse tatsächlich gebaut werden.

Neugierig geworden? Es lohnt sich, die nachfolgenden Beiträge zu lesen.

Die Entwicklung des Flüssigbodenverfahrens fand im Rahmen von nationalen und internationalen Forschungsprojekten (u.a. Siemens AG und Uni Regensburg) statt. Auch Starkstromtrassen können in Flüssigboden verlegt werden, mit dem Ergebnis einer optimalen Wärmeableitung und verbesserten Auslastung der Hochspannungsleitungen. Schon vor Jahren war in einer Pressemitteilung der FiFB zu lesen, dass man goßes Potenzial in diesem Verfahren sieht, das einerseits eine erhebliche Kosteneinsparung und andererseits eine Halbierung der Bauzeit bedeuten könnte. Dipl.Ing. (TU) Olaf Stolzenberg, Obmann des Güteausschusses der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e.V., erläutert in vielen Vorträgen die Vorteile dieses Verfahrens: Einführung in die Geschichte des Flüssigbodenverfahrens

Herr Ebert, Project-Manager, Cable Systems der ABB AG erklärt in einem Kurzvortrag für jedermann verständlich, welche Vorzüge und Möglichkeiten die neue Kabeltechnik bieten kann. Er berichtet über die Erfahrungen von HGÜ-Technik in Verbindung mit Erdverkabelung und kann abschließend feststellen, dass es bereits Möglichkeiten gibt, HGÜ-Leitungen mit einer Leistungsstärke von über 500 kV in die Erde zu verlegen: Hochspannungsleitungen unter die Erde

Und der Vollständigkeit halber, hier noch in kompakter Kurzversion der Lösungsansatz der Infranetz AG zur Vollverkabelung von Stromtrassen. Ein muffenloses Modulsystem zur Erdverkabelung, das Herr Rennert wie folgt vorstellt:  Vollverkabelung SüdLink, Kurzfassung

Und am Ende stellt sich erneut die Frage: Warum sperrt sich die Politik gegen diese Technologien?

Kosteneinsparung, verkürzte Bauzeit, Umweltverträglichkeit, Naturschutz, keine Gesundheitsgefährdung!
Für uns klingt das mehr als überzeugend!

Der Planungsstand von SuedLink muss aufmerksam verfolgt werden. Die Arroganz und Rücksichtslosigkeit auf höchster Ebene gegenüber den Bedürfnissen der Menschen vor Ort darf nicht toleriert werden, der Protest nicht abreißen. Wir dürfen nicht müde werden, unsere Forderungen nach Rücksichtnahme auf die Zukunftsfähigkeit unserer Dörfer einzuklagen.

Es gibt Zeiten, da muss man aufstehen und für seine Rechte kämpfen. Bevor wir als Bürger dieses Landes zu Statisten verkommen, die nur als Wahlvieh und Steuerzahler missbraucht werden.

Gewitterwolken am Horizont

Es donnert und brodelt an allen Fronten und es ist zu erwarten, dass in Kürze ein heftiges Gewitter ausbricht. Aber worauf warten wir, auf ein Machtwort aus Berlin? Bis jetzt haben wir uns immer auf TenneT konzentriert und versucht den Netzbetreiber unter Erklärungsdruck zu setzen. Doch in den vielen Veranstaltungen, wie zuletzt auch in Fulda, gab es keine neuen Erkenntnisse. Freundliche Ballzuspielung zwischen Tennet Chef Lex Hartmann und Bundesnetzagentur, das ist keine Basis für Zusammenarbeit.


(Quelle: Osthessen-TV.de)

Und dann ist in der Fuldaer Zeitung zu lesen:

Heinz-Jürgen Scheid, Leiter Bereich Netzausbau bei der Bundesnetzagentur: „…Solange nicht einmal ein Antrag von TenneT vorliegt, kann ich schlecht etwas Konkretes sagen…“

Natürlich könnte Herr Scheid etwas sagen, aber er wird sich hüten. Das offizielle Verfahren ist noch nicht eröffnet, aber die Antragsunterlagen von TenneT sind fertig und stehen auch für uns „Normalsterbliche“ im Internet zur Einsicht. Herr Scheid weiß ganz genau, worum es geht. Als Entscheidungsgremium laufen bei der Bundesnetzagentur alle Fäden zusammen. Ihre Aufgabe wird es sein, in den Antragskonferenzen die Planungsunterlagen von TenneT genauestens zu überprüfen. Das Zeitfenster für eine Entscheidung zum endgültigen Trassenverlauf ist eng bemessen und durch das Netzausbaubeschleunigungsgesetz unter Druck gesetzt, scheint eine seriöse, vollständige und ordnungsgemäße Prüfung kaum möglich.

TenneT ist verpflichtet, allen Hinweisen aus der Bevölkerung bezüglich der Trasse nachzugehen und diese auch bei der Bundesnetzagentur einzureichen. Wer garantiert uns, dass dies auch der Fall sein wird? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Nach der Veranstaltung in Fulda stehen immer noch entscheidende Fragen im Raum und eine davon ist sicherlich wieder die nach Erdverkabelung.

In der Öffentlichkeitsarbeit von TenneT fällt auf, dass immer wieder die Begriffe Gleichstrom und Wechselstrom vermischt werden, warum? Die BI Erdkabel Neuss hat  interessante Beiträge dazu ins Netz gestellt. U.a. gibt es Möglichkeiten der HGÜ-Erdverkabelung, die – ebenfalls einem Bericht zu entnehmen – auch schon von TenneT praktiziert werden und angeblich weniger Aufwand erfordern, als das bei SuedLink angestrebte System. Dazu wird im November von TenneT ein Besichtigungstermin von Erdkabelbaustellen in Heede/Niedersachsen der Offshore-Projekte Dolwin I und II angeboten und es bleibt zu wünschen, dass zu gegebenem Zeitpunkt auch unabhängig dazu berichtet werden kann. Denn Bürger lassen sich nicht mehr ein X für ein U vormachen. Die Tatsache, dass sich die vielfach erwähnten Mehrkosten für Erdverkabelung (bis zu 7 mal teurer)  immer auf Drehstromtrassen beziehen, bleibt von TenneT unerwähnt.

Herr Rennert von Infranetz wird nicht müde, bei unzähligen Veranstaltungen immer wieder darauf hinzuweisen, dass weltweit bereits mehr als 4.000 Systemkilometer HGÜ-Erdkabel realisiert wurden und dies weitaus kostengünstiger und umweltfreundlicher geschehen kann. Die minimalinvasiven Lösungen u.a. durch Verwendung von Flüssigboden könnten für Landwirtschaft und Naturschutz gleichermaßen relevant sind.  Die Vorteile des Flüssigboden-Konzeptes bei der Kabelverlegung sind bei TenneT ebenfalls bekannt. Auch FiFB, Forschungsinstitut für Flüssigboden GmbH, sieht in dieser modernen Technologie eine Anwendungsmöglichkeit beim erdverkabelten Stromnetzausbau.

In einer Pressemitteilung vom August ist zu lesen, dass ABB, ein Konzern der Energie- und Automatisierungstechnik, gerade das weltweit leistungsstärkste HGÜ-Kabelsystem vorgestellt hat. Die Übertragungskapazität hat sich verdoppelt und für die Netzbetreiber steht somit eine zusätzliche Technologie zur Verfügung, die leistungsfähigere und verlustärmere Erdkabelverbindungen ermöglichen würde, auch bei SuedLink.

Unsere Aufgabe wird in nächster Zeit darin bestehen, die Politik verstärkt zu einem engagierten Dialog bzgl. Netzausbau aufzufordern. Die Standpunkte aller Seiten sind klar und deutlich definiert, nun muss ergebnisorientiert verhandelt werden und auch die Landes- und Bundespolitiker müssen sich deutlich positionieren. Denn Hinhalte- und Verschleierungstaktik werden nicht mehr geduldet. Berücksichtigung neuester Technologien und die Aufnahme aller aktuellen Planungsdaten, sind faire Grundlagen für weitere Diskussionen und einen zeitgemäßen Netzausbau. Dies muss auch im Sinne der Bundesnetzagentur liegen.

Wenn TenneT Geschäftsführer Hartmann z.B. davon spricht, dass es noch keine Planungen zu einer zusätzlichen 380 KV Wechselstrom-Leitung gibt, dann fragt man sich, wer baut denn das Projekt Wahle-Mecklar? Wer investiert 40 Millionen Euro in den Ausbau des Umspannwerks Mecklar und hat schon mit den Bauarbeiten begonnen? Soviel zur transparenten Informationspolitik bei TenneT.

 

 

 

 

 

Das WIR gewinnt

Eine SuedLink-Trasse – 100 neue Korridorvarianten – und ein großer Raumwiderstand. Durch die Petition, die man unter dem nachfolgenden Link unterschreiben kann, wird der Protest ebenfalls unterstützt.

https://www.openpetition.de/petition/online/stoppt-die-monster-stromtrasse-nein-zum-suedlink-ja-zur-energiewende

Auch im Landkreis Fulda gibt es zahlreiche Alternativtrassen, die zu einer großen Herausforderung für die Menschen, für Landrat Woide, die Bürgermeister und Kommunalpolitiker werden. Die geplante 500 kV Gleichstromleitung wird voraussichtlich durch die Gemeinden: Burghaun, Hünfeld, Fulda, Petersberg, Künzell, Eichenzell und Kalbach führen. Auch Bad Salzschlirf und Großenlüder stehen noch auf der Liste.

Allein am Beispiel Burghaun kann man erkennen, dass es nie eine richtige Lösung für den Trassenkorridor  geben wird. Bewusst wird von TenneT Unsicherheit in die Gemeinden gebracht. Und hinter dieser Taktik steckt System. Wenn jeder mit sich selbst beschäftigt ist –  Wer will schon die Masten vor der Haustür haben? – dann wird der Schwarze Peter (Antrag) an die Bundesnetzagentur (Verfahren Bundesfachplanung) weitergereicht. Geregelt durch das Netzausbaubeschleunigungsgesetz wird nun innerhalb einer verkürzten Frist die endgültige Entscheidung über den Verlauf der Trasse gefällt.

Trasse 025   TK 026

Auszug aus der Vorabveröffentlichung der Antragsunterlagen TenneT TSO GmbH – lila gefärbt die Vorzugstrasse, violett die Alternativkorridore

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Wer hat sich diesen Wahnsinn ausgedacht? Es ist unverständlich, warum von oberster Regierungsebene nicht endlich ein Schlussstrich unter dieses Theater gezogen wird. Gesetze können geändert werden, das wird in anderen Bereichen regelmäßig praktiziert. Weder reicht die Zeit um alternative Techniken, geschweige denn noch einmal neue Trassenvarianten zu prüfen. Es ist sogar gesetzlich geregelt, dass nur bestimmte Teilbereiche bei dem Projekt Suedlink erdverkabelt werden dürfen und man hat nicht einmal einen verbindlichen Anspruch auf Mindestabstand zu den Monstermasten. Die Wirtschaftlichkeit steht an erster Stelle. Wie kann da in der Bundesfachplanung ein objektives Urteil gefällt werden?

Informationsveranstaltungen Land auf, Land ab. Die Menschen gehen auf die Straße und fordern Lösungen, doch wer hört den Protest? Im Landkreis Bad Kissingen hat Jochen Vogel, Bürgermeister von Motten, schon im Juni 2014  den Verein Rhön-Link gegründet, dem landkreisübergreifend schon viele Gemeinden und Vereine beigetreten sind. Auch Fuldas Oberbürgermeister Möller geht jetzt für seine Stadtteile den richtigen Weg und unterstützt den Widerstand gegen die SuedLink-Trasse. Wenn sich jetzt auch Landrat Woide deutlich positionieren würde, dann hätten wir eine geschlossene Protestlinie in ganz Hessen und der Druck auf die Bundesregierung könnte verstärkt werden.

TenneT will voraussichtlich noch in diesem Jahr offiziell den Antrag zur SuedLink-Trasse bei der Bundesnetzagentur einreichen. Dagegen versuchen die Bürgerinitiativen anzukämpfen. Die bereits erwähnte Petition wurde vom Umweltschutzverein Isernhagen gestartet, und ist letztendlich ein weiterer Schritt im Kampf gegen die Monstertrasse. Das Thema Netzausbau geht uns alle an, denn wir dürfen nicht zulassen, dass über unsere Köpfe hinweg solch gravierende Entscheidungen getroffen werden. Heute SuedLink und morgen?

 

 

TenneT Chef drückt auf das Tempo

In allen Stellungnahmen von Netzbetreiber TenneT, Bundesnetzagentur, den Energieministerien der Länder und des Bundes, bis hin zu den Lokalpolitikern wird immer eines betont: Wir brauchen den Netzausbau, sonst kann die Energiewende nicht gelingen.

Niemand stellt dies ernsthaft infrage. Nicht das OB, das WIE will geklärt sein!

Man kann von den Menschen nicht erwarten, dass sie kritiklos die geplante Monstertrasse SuedLink akzeptieren. Lebensqualität, Gesundheit, Wertverlust der Immobilien, Naturzerstörung, alles Faktoren die zu beleuchten sind. 70 m hohe Strommasten, im Abstand von 300 m durch die ganze Republik, sind bestimmt nicht die beste und vor allem nicht die einzige Lösung. Je größer der Widerstand der Menschen wird, umso lauter melden sich auch diejenigen zu Wort, die sich mit Alternativlösungen befassen.

Wenn am 24.10.2014 ein „Runder Tisch Stromtrassenplanung“ in Fulda stattfindet, dann werden TenneT Chef Lex Hartmann und auch Dr. Scheid von der Bundesnetzagentur mit den politischen Vertretern vor Ort über die weitere Planung der SuedLink-Trasse diskutieren. Aber auch zu diesem Treffen werden wieder einmal keine Bürgerinitiativen eingeladen sein.

Lex Hartmann drängte schon auf einer Pressekonferenz in Bayern: „…es ist unsere Aufgabe zu sagen, lasst uns Tempo machen…“

Gleichzeitig versäumte er nicht mit steigenden Strompreisen und Versorgungslücken zu drohen. In 10 Jahren  müsste man mit einem Stromimport von 30% rechnen, kann man den Tennet Chef im BR voraussagen hören, und:

„…Wenn dann etwas schief geht, dann wird´s dunkel…“

Lex Hartmann gibt sich, wie seine Mitarbeiter bei TenneT auch, als verständnisvoll, beschwichtigend und angeblich ja nur dem Wunsch der Bundesregierung folgend. Nun, wenn ein Unternehmen seine eigenen wirtschaftlichen Ziele herunterspielt und als zweitrangig einstuft, sollte man äußerst hellhörig werden. Man hätte genug Projekte, beteuert der Niederländer, man brauche die Trasse nicht? Hört, hört!

Also, wie wird das Gespräch in Fulda nun vermutlich ablaufen? Nach dem gleichen Schema wie in Bayern? Es ist anzunehmen. Einige der dringend zu stellenden Fragen werden lauten:

  • Warum verlegt man die SuedLink-Trasse nicht in die Erde, wenn dadurch einerseits  ein geringerer Energieverlust zu erwarten ist und andererseits die Mehrkosten einer Erdverkabelung wesentlich geringer sind, als Netzbetreiber TenneT behauptet? (Beispiel Infranetz oder auch BI Pro-Erdkabel-Neuss)
  • Warum verharmlost man das Risiko der Strahlenbelastung in derart verantwortungsloser Art und Weise?
  • Warum plant man erst über die Köpfe der Menschen hinweg, um sie dann in einem weiteren Schritt quasi zu enteignen?
  • Warum lässt man zu, dass Gemeinden, Stadteile, Dörfer gegeneinander ausgespielt werden?
  • 141 Millionen Euro soll SuedLink jährlich einbringen, aber Netzbetreiber TenneT braucht das Projekt angeblich nicht?
  • TenneT erwartet eine Rendite von 9%, alles nicht erstrebenswert?
  • 40.000,- €/km in einer Einmalzahlung für betroffene Gemeinden, soll dies der Preis für das Leben der betroffenen Menschen und der rücksichtslosen Naturzerstörung sein?

Auch wir können, wie Herr Hartmann, eine Prognose abgeben:

Wenn nicht bald Einspruch gegen die Antragsstellung für SuedLink zum jetzigen Zeitpunkt geschieht, wird das Verfahren rücksichtslos durchgezogen und alle Möglichkeiten für eine zukunftsorientierte Politik, mit einer sinnvoll gestalteten Energiewende sind vernichtet. Denn wie die Zusammenarbeit mit den Bürgern und Bürgerinnen aussieht, haben wir in der Vergangenheit zur Genüge erfahren.

Bayerns Wirtschafts- und Energieministerin Aigner bemerkt zutreffend:

„…man geht nicht mit einer vorgefertigten Meinung in einen Dialogprozess, das wär´dann etwas widersinnig…“

Am 24.10. 2014 wird auch der Bürgermeister der Gemeinde Burghaun die Möglichkeit haben, sich deutlich und klar zu positionieren und wir hoffen, er wird den Kiebitzgrund mit einer starken Stimme vertreten.

 


Beitragsbild: Quelle „TenneT TSO GmbH“

Demonstration ein voller Erfolg

Der Protest weitet sich aus und macht Hoffnung für die Bevölkerung entlang der geplanten Trasse durch den Landkreis Fulda. Noch herrscht Aufregung und Empörung allerorts und wir hoffen, dass dies noch lange so weiter geht. Die Bürgerinitiative Fuldatal hat eindrucksvoll bewiesen, dass es innerhalb kurzer Zeit möglich ist, die Menschen zu mobilisieren und ein Zeichen zu setzen, wenn man für eine gemeinsame Sache kämpft. Respekt! Es werden sicherlich weitere Protestaktionen folgen und der Demonstrationszug in Fulda wird immer länger werden und KIEBITZGRUNDaktiv wird den Widerstand weiterhin unterstützen, wie auch alle anderen Bürgerinitiavtiven und Vereine, die sich schon lange gegen SuedLink wehren.

Bei aller Freude über den Erfolg darf aber eines nicht vergessen werden, sollte dieses aberwitzige Projekt Monstertrasse SuedLink tatsächlich in der geplanten Form realisiert werden, dann gibt es am Ende auch Verlierer unter den zahlreichen Gemeinden, dann werden menschliche Schicksale fremdbestimmt und mit Sicherheit sogar Existenzen gefährdet. Seit es die neuen Trassenvarianten gibt, wissen viel mehr Menschen, wie es sich anfühlt hilflos einer übergeordneten Macht gegenüberzustehen und wenn alles, wofür man bisher gekämpft und hart gearbeitet hat, durch eine einzige Entscheidung von Politik und Wirtschaft dem Untergang preisgegeben wird.

Dass diese Solidarität, die im Moment die Menschen im Widerstand gegen die SuedLink-Trasse eint, bewahrt bleibt, wünschen wir uns auch für die Zukunft. Einmal mehr hat sich am Beispiel Fulda gezeigt, mit Verhandlungen im Hintergrund, mit Protestschreiben und Eingaben kann man zwar den Dialog suchen, aber erst der sichtbare Protest zwingt die Verantwortlichen zu handeln.

Der Bürgerinitiative Fuldatal noch einmal recht herzlichen Dank für das Engagement und die Initiative aktiv am Widerstand teilzunehmen. Denn durch die direkte Betroffenheit der Fuldaer Stadtteile realisieren die Politiker vor Ort endlich, dass wir uns für den Landkreis einsetzen müssen. Fuldas Oberbürgermeister Möller und der Bundestagsabgeordnete Michael Brand scheinen inzwischen zu erkennen, dass die Menschen politische Unterstützung im Kampf gegen diese Stromtrasse brauchen.

Bleibt zu hoffen, dass man nicht vergisst, dass der Landkreis Fulda nicht vor den Toren der Stadt endet. Auch die Gemeinde Burghaun und der Kiebitzgrund sind Teil des Landkreises, genauso schön und schützenswert wie das Fuldatal.

 

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 Foto: Braune/osthessen-news.de.

 

 

 

Neue Bürgerinitiativen gründen sich

Der geplante Netzausbau beschäftigt die Menschen in der Region, doch beim Thema SuedLink ist es zurzeit schwierig, immer am neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben, denn viele Entscheidungen werden im Hintergrund getroffen und Protestveranstaltungen geraten manchmal  zur lokalen Randnotiz.  Seit die Trassenvarianten in ihrer unübersichtlichen Zahl der Öffentlichkeit bekannt sind, unterstützen immer mehr Menschen den Protest gegen SuedLink. Das ist gut so. Die Vernetzung der Bürgerinitiativen untereinander wird immer besser organisiert und der Widerstand gegen SuedLink nimmt an Kraft und Bedeutung zu. Endlich wird auch von den Verantwortlichen über Aternativen zu den  Monstermasten gesprochen und LOHC genauso wie Vollverkabelung sind keine Fremdwörter mehr.

Daher begrüßen wir an dieser Stelle die Bürgerinitiative Fuldatal, die sich in Kämmerzell gegründet hat und sich mit einer Demonstration gegen SuedLink am  Donnerstag, den 16.10.2014, um 17.00 Uhr  vor dem Fuldaer Stadtschloss in den Protest einreiht.

Jeder, der sich aktiv gegen SuedLink positionieren will, kann sich dem Protestzug, der am Paulustor beginnt, anschließen. Gemeinsam gegen den Trassenwahn, in friedlicher Absicht und mahnend an alle politisch Verantwortlichen gerichtet, die Bürger und Bürgerinnen in ihrem Widerstand ernst zu nehmen.

Letzte Meldung:

Auch TenneT hat wieder mit den Bürgerinitiativen vor Ort Kontakt aufgenommen und wird voraussichtlich bald einen neuen Gesprächstermin zum weiteren „Meinungsaustausch“ anbieten. Ergebnisse aus dem Projektdialog wurden uns ja bereits im September präsentiert, allerdings war das BI-Treffen am 30.09.2014 in Fulda aus unserer Sicht nicht sehr hilfreich, denn es handelte sich um eine einseitige Infoveranstaltung der Firma TenneT. Es war weder eine konstruktive Zusammenarbeit möglich, noch ein Einlenken des Netzbetreibers erkennbar.

Nun stellt sich erneut die Frage, was sind Sinn und Zweck dieser Veranstaltungen? TenneT ist bereit, den Antrag zu SuedLink noch in diesem Jahr bei der Bundesnetzagentur einzureichen. Dient eine neue Gesprächsrunde mit den Bürgerinitiativen als Alibiveranstaltung, um den angeblichen Bürgerdialog zu dokumentieren? Sollen wir von TenneT als Statisten missbraucht werden, um bei der Bundesnetzagentur den Eindruck einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Bevölkerung zu erwecken?

Wir werden uns zu wehren wissen und in einem immer größer werdenden Netzwerk unsere Kräfte für die gemeinsame Sache bündeln:

Kein SuedLink durch den Kiebitzgrund, kein SuedLink durch den Landkreis Fulda, kein SuedLink quer durch Deutschland!

 

 

 

 

 

Der Zug ist abgefahren

Bei Netzbetreiber TenneT hält man sich konsequent an den Zeitplan. Ohne Rücksicht auf die Einwände der zahlreichen Landkreise, Kommunen, Vereine, Bürger und Initiativen wird man versuchen die Antragsunterlagen für die Gleichstromtrasse SuedLink schnellstmöglich bei der Bundesnetzagentur vorzulegen. Denn es gilt ja ein größeres Ziel zu erreichen, der internationale Stromhandel soll Fahrt aufnehmen. Laut neuesten Pressemitteilungen hat Norwegen  die Lizenz für den Bau des Interkonnektors NordLink an Statnett vergeben, den norwegischen Projektpartner von TenneT. Lex Hartmann, Vorstand bei TenneT, drängt Deutschland zur Eile und droht bei Verzögerungen im Netzausbau mit regionalen Strompreiserhöhungen. Säbelrasseln an allen Ecken und Enden.

Projekte wie SuedLink brauchen eine lange und sorgfältige Planung und Herr Hartmann sollte besser die Öffentlichkeitsarbeit seiner Firma hinterfragen, als uns das Recht auf freie Meinungsäußerung abzusprechen und Dialog nur zu begrüßen, solange alle zuhören und nichts hinterfragen. Die deutschen Stromnetze gehören zu den besten der Welt, also bitte keine Panik verbreiten!

Ob sich die Mitarbeiter bei Netzbetreiber TenneT nach zahlreichen Infomärkten in Deutschland jetzt auf die Schulter klopfen können, sei dahingestellt. Wahrscheinlich gehören Motivationstraining und psychologische Betreuung bei Selbstzweifel zu den firmeninternen Leistungen. Denn wer möchte sich verantwortlich fühlen, durch gezieltes Taktieren, Verschweigen, Beschwichtigen und Hinhalten ein landesweites  Chaos entfacht zu haben? NordLink und SuedLink, Bruder und Schwester einer internationalen Monstertrassenfamilie? Da herrscht noch viel Redebedarf.

Die Bundesfachplanung – die vorletzte Hürde im Planungsverfahren zu SuedLink – ermöglicht den Bürgern erneuten Einspruch. Wird man am Ende wieder über die Köpfe der Menschen hinweg entscheiden? Im bisherigen Verfahren hatten wir keine Verbündeten. Weder Umweltverbände, Naturschutzbund, Gesundheitsbehörden, Strahlenschutzkommission etc., haben ihre Bedenken gegen SuedLink deutlich eingebracht. Wem kann man noch vertrauen, wer steht wirklich an der Seite der Bürgerinnen und Bürger? Wer von unseren gewählten Volksvertretern wird am Ende, wie Horst Seehofer in Bayern, einknicken und die Unausweichlichkeit dieser Trasse  als notwendiges Übel verkaufen?

Wir wehren uns mit all unseren Möglichkeiten gegen diese Stromtrasse, solange man nicht fair und offen über die Notwendigkeit, die Planbarkeit und letztendlich die mögliche Umsetzung mit den Bürgern und Bürgerinnen spricht. Im Landkreis Fulda versucht man nun, im letzten Moment auf den Protestzug aufzuspringen. Der Bundestagsabgeordnete Michael Brand möchte die politischen Vertreter der Kreise Fulda und Vogelsberg zum Treffen mit TenneT Vorstand Lex Hartmann am 24. Oktober nach Fulda einladen. Und die Bürgerinitiativen? Bleiben wieder außen vor? Klingt nach Kaffeekränzchen!

 

Strom für Leben. Ist Strom gesund?“ @Flickr von Thomas Schlosser

Bürgerinitiativen vernetzen sich

Entlang der geplanten SuedLink-Trasse herrscht Aufregung. Gemeinden erheben Einspruch, fühlen sich übergangen und in ihren Bemühungen um eine für die Region und vor allem für die Menschen verträgliche Lösung nicht ernst genommen.

Mit den ca. 100 neuen Trassenvarianten, mit denen derzeit Netzbetreiber TenneT für Unruhe sorgt, zeigt sich deutlich: Der Kiebitzgrund ist überall! Niemand ist vor dem Planungsirrsinn sicher.

Durch die Vernetzung der Bürgerinitiativen gegen SuedLink können wir unseren Protest verstärken und kommen so unserem Ziel vielleicht näher: Energiewende ja, aber nicht zu jedem Preis. Indem man Natur und Lebensraum willkürlich zerstört kann man nicht die Welt retten. Dass dies den politisch Verantwortlichen endlich klar wird, dafür kämpfen wir.

In den kommenden Tagen gilt es wachsam die nächsten Schritte des Netzbetreibers zu verfolgen, denn am 10. Oktober sollen die Antragsunterlagen für die Öffentlichkeit ins Netz gestellt werden. Dann wird sich zeigen, ob der vielzitierte Bürgerdialog bei den Verantwortlichen tatsächlich Gehör gefunden hat, oder ob dies nur Alibiveranstaltungen waren, um die Stimmung vor Ort besser aufgreifen und sich so gegen eine zu erwartende Klagewelle vorbereiten zu können.

Gerade hat der Bund der Steuerzahler im neuen „Schwarzbuch“  Fehlplanungen und Kostenexplosionen auf allen staatlichen Ebenen angeprangert. Der Flughafen Kassel Kalden ist in Hessen wohl das bekannteste Steuergrab.

Auch der Energiewende wird ein verheerendes Zeugnis ausgestellt, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Der Bundesrechnungshof beklagt in seinem Bericht den fehlenden Überblick über die finanziellen Auswirkungen. Doch aus dem Wirtschaftsministerium heißt es dazu, man müsse die ökonomische, soziale und ökologische Gesamtbewertung beurteilen und die Belastungen sollten nicht überzeichnet werden.

Der überstürzte Ausstieg aus der Atomenergie wird den Bundeshaushalt Milliarden kosten und die Reaktorbetreiber werden zusätzlich noch versuchen  die Entsorgung des verstrahlten Mülls der Allgemeinheit anzuhängen. Dennoch befürwortet ein Großteil der Bevölkerung  die Energiewende und es ist unumstritten, dass sie eine gewaltige Herausforderung für das Land ist und werden wird. Doch bei allen wirtschaftlichen Interessen, bei allen europäischen und weltweiten Verflechtungen, dürfen die Bürger nicht vergessen werden.

Wir Steuerzahler wissen um die finanziellen Belastungen, tragen wir doch den gesamten Staatshaushalt auf unseren Schultern. Die Energiepreise haben sich in den letzten 10 Jahren für den Endverbraucher fast verdoppelt. Das unabhängige Verbraucherportal Verifox zeigt detailiert auf, wie sich die Kosten zusammensetzen und erklärt, wie die Energiewende  auf dem Rücken der Verbraucher finanziert wird.

Doch nun sind wir an der Grenze der Belastbarkeit angekommen. Wir weigern uns, jetzt auch noch unsere Natur und unseren Lebensraum zu opfern. Den einzigen Rückzugsort aus einem Arbeitsalltag, der für viele zu einer immer größeren Herausforderung wird.

Die Bürgerinitiativen gegen SuedLink sehen es als ihre Aufgabe den Politikern vor Augen zu führen, welches Mandat sie eigentlich von den Wählern erhalten haben: Die Interessen der Menschen  vor Ort zu vertreten und diesen politischen Auftrag gewissenhaft auszuführen.

JA zur Energiewende, NEIN zur Stromautobahn SuedLink!

 

 

Dialog oder Selbstdarstellung?

SuedLink wird weite Teile Deutschlands landschaftlich für immer verändern. Wälder werden abgeholzt, Siedlungen mit Kabeln überspannt bzw. erdverkabelt. Wiesen und Felder werden umfunktioniert zu Riesenbaustellen, bis am Ende 70m hohe Masten eine 800 km lange Schneise durch ganz Deutschland ziehen.

Menschen  demonstrieren und erheben Einwand, suchen nach möglichen Alternativen, denn sie wehren sich gegen die Zerstörung von Natur und Lebensraum. Dabei hoffen sie auch auf die Hilfe von namhaften Umweltverbänden. Doch leider vergeblich. Was steckt dahinter, dass auch Deutsche Umwelthilfe, NABU und BUND den Netzausbau befürworten? Warum spricht man von Dialog, wenn am Ende alle Vereine und Verbände in Selbstdarstellung verharren und mit allgemeinen Floskeln die eigentliche Problematik umgehen und ausblenden?

Peter Ahmels, Leiter Erneuerbare Energien bei der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) tadelt Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der den Bau neuer Stromtrassen (trotz gemeinsamer Beschlüsse im Bund) noch einmal auf den Prüfstand stellen will. Seit Jahren ist die DUH eingebunden in die Entwicklung eines umweltverträglichen und für alle akzeptablen Netzausbaus und gibt Empfehlungen an die Politik weiter, die im Plan N 2-0 zusammengefasst sind. Hier kann man u.a. Folgendes lesen:

Beteiligung von Kommunen und Bürgern: Der notwendige Wandel der Stromnetzinfrastruktur im Übertragungsnetz sollte in allen Planungsphasen einer intensiven Beteiligung betroffener Bürger, Städte, Gemeinden und Kreise unterliegen. Zentral sind die Planungsstufen „Szenariorahmen“ und „Bundesfachplanung“. (Weiterlesen in: Plan N 2-0)

Nun, die Planungsstufe Szenariorahmen ist an der Presse und somit an den Bürgern weitestgehend unbemerkt vorübergegangen. Die Informationspolitik hat in dieser Phase der Planung der SuedLink-Trasse noch vollkommen versagt. Wie kann man sich sonst den Aufschrei aus fast allen von der Trasse betroffenen Gemeinden erklären? Warum herrscht  jetzt Panikstimmung? Warum wollen sich plötzlich Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte in die Disskussion einschalten? Und warum vollzieht der bayerische Ministerpräsident eine Kehrtwende?

Bürgerinitiativen im ganzen Land mahnen seit Wochen vor SuedLink und jetzt erkennt die Politik endlich den Sprengstoff im Thema. Die Wähler werden es nicht ungestraft lassen, wenn ihnen in dieser existentiellen Krise die Unterstützung verweigert wird.

Es steht eindeutig fest: Die Informationspolitik hat versagt. Bleibt nun die Frage zu klären: Bewusstes oder unbewusstes Schweigen seitens der Verantwortlichen? Im Fall des Landkreises Fulda vermisst man allerdings immer noch eine klare Positionierung des Landrates in den öffentlichen Medien. Die Menschen entlang der Trasse möchten wissen, ob man ihre Sorgen und Ängsten versteht und auch bereit ist diese bei der Bundesregierung zu vertreten.

Wir nehmen unseren Auftrag ernst und suchen den Dialog mit der Bevölkerung, kann man immer wieder von den Verantwortlichen hören. Der Physiker und Philosoph David Bohm erklärt Dialog folgerndermaßen:

…Durch die Teilnahme am Dialog können die Erfahrungs- und Lebensgeschichten der Teilnehmenden erkundet werden. Daraus entsteht zugleich ein tieferes Verstehen der Dialogpartner untereinander, des besprochenen Sachzusammenhangs und der eigenen inneren Prozesse. Genau dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, Standpunkte und Haltungen zu verändern. (Quelle: Wikipedia)

Nun, hoffen wir auf tieferes Verstehen von Seiten der Politik, allen voran dem zuständigen Bundesenergieminister Sigmar Gabriel. Ein Umdenken ist dringend erforderlich, denn Netzausbau um jeden Preis ist nicht zu akzeptieren.

Wenn die Gemeinden am Ende mit einer einmaligen Zahlung von  40.000,- Euro pro Kilometer entschädigt werden sollten, kommt dies einer Bankrotterklärung gleich, denn der wirtschaftliche Schaden für die Region durch die SuedLink-Trasse wird diesen Betrag um ein Vielfaches überschreiten.