06.03. 2015 DEMO-TAG

Demotag in Fulda, zum dritten Mal konnten die Bürgerinitiativen ihre Mitglieder motivieren, gegen SuedLink auf die Straße zu gehen. Doch diesmal war es anders. Das mediale Interesse ist größer geworden und so freuen wir uns, dass der Widerstand gegen das Megaprojekt inzwischen im ganzen Land wahrgenommen wird.

HR Video – Demo durch die Straßen von Fulda

Ja, wir protestieren und werden auch in Zukunft nicht müde werden unsere ablehnende Haltung gegenüber der Energiepolitik der Bundesregierung kundzutun und bei jeder Gelegenheit zu thematisieren. Daher wird auch Sigmar Gabriel in den nächsten Tagen Post erhalten, viel Post! Wir hoffen, dass er die Postkartenaktion der Bürgerinitiativen als Zeichen versteht und endlich bereit ist, mit uns in den Dialog zu treten.

Wer das Land mit Trassen quält – wird von uns nicht mehr gewählt!

Wir demonstrieren heute hier – denn keinen SuedLink brauchen wir!

Wir fordern laut und mit Geschrei – Der Kiebitzgrund bleibt trassenfrei!

Wer Trassen baut im Fuldatal – verliert die nächste Landtagswahl!

Unser Dank gilt allen engagierten Bürgern und Bürgerinnen, die an der Demonstration teilgenommen haben. Sogar unsere Bürgerintiativenfreunde aus dem Sinngrund waren angereist, um uns zu unterstützen. Aus Kalbach, Götzenhof, Petersberg, Dirlos, Pilgerzell, Sinntal, Main-Spessart, dem Kiebitzgrund und noch vielen anderen Ortschaften waren die Menschen dem Aufruf zur bundesweiten Demo gefolgt und zogen lautstark gemeinsam mit der BI Fuldatal durch die Straßen von Fulda. Dank auch Herrn Oberbürgermeister Möller, der nach wie vor hinter seinem „Fulda“ steht, und immer zu einem Grußwort bereit ist. Die OB-Kandidaten Herr Wingenfeld und Herr Zwengel (lobenswert im BI-Shirt!) haben es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, die Demonstration zu begleiten, herzlichen Dank.

Hier geht´s zu Bericht und Bildgalerie auf OsthessenNews : Hunderte Postkarten an Vizekanzler Gabriel

Nun, welches Resümee kann man letztendlich nach drei Demonstrationen in Fulda ziehen? Unser Ziel, Aufmerksamkeit zu erlangen und eine Plattform für unseren Protest zu finden, haben wir eindeutig erreicht.

Wir konnten aufdecken, dass es Ziel der deutschen und vor allem der europäischen Energiepolitik ist, ein Netzwerk an Stromtrassen zu installieren, das schnellstmöglich den Stromhandel über alle Grenzen hinweg ermöglicht. Jedes Land will davon profitieren, daher werden für alte Atomreaktoren Laufzeitverlängerungen beantragt, und neue Kohlekraftwerke  gebaut… Jeder versucht sich in diesem lukrativen Markt zu positionieren, egal mit welcher Form von Energie – Wie war das mit den Erneuerbaren Energien? Nun, die werden eben zusätzlich integriert.

Diese Zielsetzung findet eigentlich nur Akzeptanz bei den Menschen, die nicht direkt von den neuen Monstertrassen betroffen sind. Wer zwischen Häuserzeilen mit vereinzelten Grünflächen leben und jeden Tag mit Autoabgasen und -lärm zurecht kommen muss, der versteht unsere Aufregung nicht. Wer in Ballungszentren auf seinem täglichen Arbeitsweg entlang von Stromtrassen vielleicht stundenlang im Stau stehen muss, der sieht unsere Problematik nicht. Wer mit Fluglärm und Umweltverschmutzung schon groß geworden ist, weiß erst recht nicht, warum wir uns aufregen. Hier gilt es noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.

Denn am Ende werden die letzten Rückzugsorte in ein intakte Natur zerstört sein, die wirtschaftliche Situation von Fremdenverkehrsregionen im ländlichen  Bereich wird sich verschlechtern, Dörfer werden mit demographischem Wandel und Abwanderung noch stärker zu kämpfen haben und unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt wird in ihrer Artenvielfalt wieder um ein Stück ärmer werden.

Bleibt noch der Blick auf die Politik. Inzwischen will keiner mehr offen die Verantwortung für den Bau der Stromtrasse übernehmen und es wird auf die Entscheidungskompetenz von Berlin verwiesen. Die einzige Instanz, die tatsächlich handeln könnte, ist das Bundeswirtschaftsministerium. Planungsstopp, Gesetzesänderung, Neuordnung und Neuentwicklung eines Energiewendekonzeptes. Wird unser Bundeswirtschaftsminister die Courage dazu besitzen? Als Verantwortlicher eines riesigen und äußerst wichtigen Ministeriums, wird er selbst die Energie aufbringen und die Wende einleiten?

Hier müssen wir wieder an unsere eigene Verantwortung erinnert werden. Wir können auf die Straße gehen und unser Anliegen lautstark in den Straßen von Fulda kundtun. Begleitet von einer äußerst netten und zuvorkommenden Polizeieskorte (Auch hier sei herzlicher Dank ausgesprochen!). Denn niemand braucht Repressalien zu befürchten, freie Meinungsäußerung gehört zu den Grundrechten unserer Demokratie. Jetzt liegt es an jedem einzelnen, diese Chance zu ergreifen und zu nutzen.

In diesem Sinne hoffen wir Bürgerinitiativen, dass bei der nächsten Aktion gegen SuedLink wieder mehr Menschen unseren Protest begleiten und zwei Stunden Freizeit opfern werden, damit das wichtige Signal an die Politik nicht an Kraft verliert:

Wir brauchen diese SuedLink-Trasse nicht, wir wollen diese SuedLink-Trasse nicht und wir haben starke Argumente, die unsere ablehnende Haltung rechtfertigen.